Enst Wandel
2018-04-08 07:25:17 UTC
08.04.2018
„Laßt uns pflügen, laßt uns bauen, lernt und schafft wie nie zuvor,
und der eignen Kraft vertrauend, steigt ein frei Geschlecht empor. ….“
(„Auferstanden aus Ruinen“, 3. Strophe, Nationalhymne der DDR)
Wie damals wird überall von Fachkräftemangel gesprochen, Wohnungen
werden hart erkämpft und Bildung wird als „die“ Allzweckwunderwaffe
im Kampf gegen Armut angepriesen. Die SED ist hinterrücks wieder
„auferstanden aus Ruinen“. Das Akronym steht aber nicht mehr
für „Sozialistische Einheitspartei Deutschland“, sondern
für „Sozialistischer Einheitsbrei Deutschlands“.
Den rötlichen Brei bekommen schon die Kleinsten, wobei Hipp oder
Alete nicht gemeint sind. Vielmehr geht es um die ausgelutschten
Forderungen der letzten Jahre, die, dem Zeitgeist entsprechend,
diskursiv und trendig zum „Smoothie“ püriert werden. Neben
„Bildung für alle“ ist das die „Vereinbarkeit von Familie
und Beruf“. Schön und gut. Dumm nur, dass im „Bildungs-
smoothie“ keine Bildung steckt.
Wohin uns etwa der hoch angepriesene Akademisierungswahn führte,
sehen wir: Es gibt zu wenig junge Leute, die eine Ausbildung
beginnen. Konsequenz: Leere Ausbildungsplätze und Fachkräfte-
mangel. Umgekehrt gibt es immer weniger ihren Qualifikationen
entsprechende Stellen für Akademiker. Die Bildungsinflation
ist in vollem Gange.
[...]
Schaut man also genauer hin, zeigt sich in dieser diffusen Formel
„Familie + Beruf = Vereinbarkeit“ ein verfeinertes Rezept real-
sozialistischen Gedankenguts, in der anscheinend die Zutat des
Mutter- oder Vaterseins einen geschmacklichen Störfaktor dar-
stellt. Augenscheinlich bedarf es nach heutigen Vorstellungen
dieser Attribute nicht unbedingt für die freie Persönlich-
keitsentwicklung.
Stattdessen wird die staatliche Erziehung weiter ausgebaut.
Die Kleinen kommen am besten so früh wie möglich in die Krippe,
danach ganztags in die KiTa und abschließend in die Ganztags-
schule. Gebärmaschine und Zündschlüssel erfüllen im wahrsten
Sinne des Wortes ihre gesellschaftliche Funktion. Sie sollen
Vollzeit arbeiten, ob sie es wollen oder nicht. Arbeitsstellen,
die ein familienartiges Leben ermöglichen, sind Mangelware.
Dass diese neue aufoktroyierte Form staatlich organisierten
Familienlebens massentauglich gemacht wird, bleibt außen vor.
In einer Zeit, in der Flexibilität und Mobilität als das non
plus ultra gelten, wird Vertrauen aber um so wichtiger. Zu sich,
zu anderen und der Welt. Ohne sichere Bindung, ohne elterliches
Urvertrauen können keine echten und tiefgründigen Beziehungen
eingegangen werden. Schon jetzt sprechen wir von
einer Narzissmusepidemie.
Das mag für den ein oder anderen ein durchaus attraktiver Lebens-
entwurf sein. Aber im Zuge der individuellen Emanzipation sollte
er eine mögliche unter mehreren Alternativen werden, für oder
gegen die man sich bewusst und unabhängig vom Geldbeutel
entscheiden kann. Erst das wäre tatsächlich gemeinte
„Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, erst das wäre
echte weibliche und männliche Emanzipation. Der
„Sozialistische Einheitsbrei Deutschlands“ will es aber anders.
http://www.achgut.com/artikel/narzisten_fuer_deutschland
fyi
„Laßt uns pflügen, laßt uns bauen, lernt und schafft wie nie zuvor,
und der eignen Kraft vertrauend, steigt ein frei Geschlecht empor. ….“
(„Auferstanden aus Ruinen“, 3. Strophe, Nationalhymne der DDR)
Wie damals wird überall von Fachkräftemangel gesprochen, Wohnungen
werden hart erkämpft und Bildung wird als „die“ Allzweckwunderwaffe
im Kampf gegen Armut angepriesen. Die SED ist hinterrücks wieder
„auferstanden aus Ruinen“. Das Akronym steht aber nicht mehr
für „Sozialistische Einheitspartei Deutschland“, sondern
für „Sozialistischer Einheitsbrei Deutschlands“.
Den rötlichen Brei bekommen schon die Kleinsten, wobei Hipp oder
Alete nicht gemeint sind. Vielmehr geht es um die ausgelutschten
Forderungen der letzten Jahre, die, dem Zeitgeist entsprechend,
diskursiv und trendig zum „Smoothie“ püriert werden. Neben
„Bildung für alle“ ist das die „Vereinbarkeit von Familie
und Beruf“. Schön und gut. Dumm nur, dass im „Bildungs-
smoothie“ keine Bildung steckt.
Wohin uns etwa der hoch angepriesene Akademisierungswahn führte,
sehen wir: Es gibt zu wenig junge Leute, die eine Ausbildung
beginnen. Konsequenz: Leere Ausbildungsplätze und Fachkräfte-
mangel. Umgekehrt gibt es immer weniger ihren Qualifikationen
entsprechende Stellen für Akademiker. Die Bildungsinflation
ist in vollem Gange.
[...]
Schaut man also genauer hin, zeigt sich in dieser diffusen Formel
„Familie + Beruf = Vereinbarkeit“ ein verfeinertes Rezept real-
sozialistischen Gedankenguts, in der anscheinend die Zutat des
Mutter- oder Vaterseins einen geschmacklichen Störfaktor dar-
stellt. Augenscheinlich bedarf es nach heutigen Vorstellungen
dieser Attribute nicht unbedingt für die freie Persönlich-
keitsentwicklung.
Stattdessen wird die staatliche Erziehung weiter ausgebaut.
Die Kleinen kommen am besten so früh wie möglich in die Krippe,
danach ganztags in die KiTa und abschließend in die Ganztags-
schule. Gebärmaschine und Zündschlüssel erfüllen im wahrsten
Sinne des Wortes ihre gesellschaftliche Funktion. Sie sollen
Vollzeit arbeiten, ob sie es wollen oder nicht. Arbeitsstellen,
die ein familienartiges Leben ermöglichen, sind Mangelware.
Dass diese neue aufoktroyierte Form staatlich organisierten
Familienlebens massentauglich gemacht wird, bleibt außen vor.
In einer Zeit, in der Flexibilität und Mobilität als das non
plus ultra gelten, wird Vertrauen aber um so wichtiger. Zu sich,
zu anderen und der Welt. Ohne sichere Bindung, ohne elterliches
Urvertrauen können keine echten und tiefgründigen Beziehungen
eingegangen werden. Schon jetzt sprechen wir von
einer Narzissmusepidemie.
Das mag für den ein oder anderen ein durchaus attraktiver Lebens-
entwurf sein. Aber im Zuge der individuellen Emanzipation sollte
er eine mögliche unter mehreren Alternativen werden, für oder
gegen die man sich bewusst und unabhängig vom Geldbeutel
entscheiden kann. Erst das wäre tatsächlich gemeinte
„Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, erst das wäre
echte weibliche und männliche Emanzipation. Der
„Sozialistische Einheitsbrei Deutschlands“ will es aber anders.
http://www.achgut.com/artikel/narzisten_fuer_deutschland
fyi