Andreas Gumtow
2010-01-05 08:49:55 UTC
Israel-Connection und kein Ende: ?ber die 'taktische Natur' des
Anti-Antisemitismus von rechts
Gemeinhin gilt der Antisemitismus als unverzichtbarer Bestandteil "rechter"
Ideologien. Doch immer mehr politische Gruppierungen am rechten Rand
verzichten bewusst auf diesen Topos der Ausgrenzung und machen sich
umgekehrt f?r den Staat Israel stark. F?r viele Beobachter der Szene
handelt es sich dabei jedoch blo? um eine "taktisch motivierte Abkehr vom
offenen Antisemitismus".
Insbesondere das Theoriemagazin "Volk in Bewegung" (ViB) des
NPD-Bundesvorstandsmitglieds Andreas Thierry bem?ht sich Ausgabe um Ausgabe
um den Nachweis, dass zionistische Strippenzieher selbst bei wesentlichen
Str?mungen der deutschen Rechten alle F?den in der Hand hielten.
"Israel-Connection" nennt sich dieser zum unz?hligen Male aufgew?rmte kalte
Kaffee.
Aktueller Enth?llungsgegenstand dieser Geheimtheorie ist die islamkritische
B?rgerbewegung "PRO K?ln". In der Ausgabe 3/4-2009 des ViB-Magazins will
Hermann Graf aufgedeckt haben, dass die in manchen Kreisen gar als
"rechtsextrem" titulierte islamkritische Bewegung alles andere als genau
dies sei. F?r Graf ist dabei klar, dass "PRO K?ln" l?ngst mit dem
"Abstammungsprinzip" gebrochen habe, weil weniger die ethnische Herkunft
als die individuelle Integrationsbereitschaft zum entscheidenden Kriterium
erhoben wurde. Zumindest hierin kann man Graf kaum widersprechen, ?u?erte
doch "PRO-K?ln"-Vorsitzender Markus Beisicht im Jahr 2008 gegen?ber der
Wochenzeitung "Junge Freiheit" (JF) klar und deutlich: "Die NPD verfolgt
uns mit Ha?ausbr?chen, bezichtigt uns, 'Systemknechte' zu sein und uns f?r
die Integration von Ausl?ndern einzusetzen. Ich kann nur sagen: Nat?rlich
tun wir das!" Indem nun PRO-K?ln den Islam "zum Weltfeind ?berhaupt"
stilisiere, so Graf, entpuppe sich diese Organisation gleichsam notwendig
als "Israel-Lobby". Allerdings verging in j?ngerer Vergangenheit kaum eine
?ffentliche PRO-Veranstaltung, auf der nicht beschwingt Israel-Fahnen
geschwenkt wurden.
Graf glaubt dabei ebenso wie so mancher linke Kritiker einen erheblichen
Kurswechsel der PRO-Ideologie ausmachen zu k?nnen. Denn schlie?lich habe
die heutige PRO-Funktion?rin Judith Wolter "in fr?heren Jahren durchaus
kritischere Bemerkungen zum Nahost-Konflikt" verlauten lassen. In das
gleiche Horn st??t auch der Rechtsextremismusexperte Alexander H?usler in
einer j?ngeren Ausgabe der "Lotta". Er will in der Islamkritik der
PRO-Bewegung dabei nicht nur eine "den deutschen Antisemitismus
verharmlosende Verschiebung auf die Muslime" erblicken, sondern meint
au?erdem nachweisen zu k?nnen, dass die Abwendung vom Antisemitismus hier
lediglich "taktischer Natur" sei - eine bedenkenswerte ?bereinstimmung,
sinniert doch auch der Rechtsextremist Hermann Graf genau hier?ber, ob also
die PRO-Aktivisten blo?e Opportunisten seien oder die angebliche
Neubestimmung ihrer Position "gegen?ber Israel aus taktischer Natur"
erfolgte.
H?lt man jedoch nicht reflexartig jede Kritik an der Politik Israels gleich
f?r eine krude Form von Antisemitismus und reflektiert man gleichzeitig die
Ver?nderungen rechter Identit?tsmuster der letzten Jahrzehnte, so ist eine
anti-antisemitische Rechte alles andere als eine ?berraschung. Denn wer
sich als Rechter nicht dem historischen Nationalsozialismus, sondern dem
Ethnopluralismus in seiner ausgepr?gten Form verpflichtet f?hlt, wer also
nicht mehr die Biologie, sondern die Kultur zum Angelpunkt seiner
"ethnischen Identit?t" macht, der kann, ja der muss - ganz ohne sich in
einen Widerspruch zu verheddern - anti-antisemitisch sein. Schlie?lich
verstehen zahlreiche Vertreter des Judentums selbst den Staat Israel als
"Br?ckenkopf" westlicher Kultur in der arabischen Welt. Der Anti-Islamismus
ger?t so zu einem nahezu unvermeidbaren Affekt von rechts, da jedwede
"Durchmischung" mit dieser nicht-abendl?ndischen Kulturform die eigene
Identit?t bedrohe. Und umgekehrt: Die Juden avancieren - ob in Israel oder
Europa - nach dieser Wahrnehmung zu kulturell Verb?ndeten der westlichen
Welt gegen den Islam. Dass ausgerechnet die PRO-Fraktionsvorsitzende Judith
Wolter im September 2009 von der Verwaltung der Stadt K?ln einen
"Ma?nahmenkatalog gegen Antisemitismus" gegen den "sich bei uns
ausbreitenden gef?hrlichen Antisemitismus muslimischer Zuwanderer"
forderte, ist da alles andere als eine ?berraschung.
Quelle:http://www.endstation-rechts.de
Freundliche Gr??e
Andreas Gumtow
Anti-Antisemitismus von rechts
Gemeinhin gilt der Antisemitismus als unverzichtbarer Bestandteil "rechter"
Ideologien. Doch immer mehr politische Gruppierungen am rechten Rand
verzichten bewusst auf diesen Topos der Ausgrenzung und machen sich
umgekehrt f?r den Staat Israel stark. F?r viele Beobachter der Szene
handelt es sich dabei jedoch blo? um eine "taktisch motivierte Abkehr vom
offenen Antisemitismus".
Insbesondere das Theoriemagazin "Volk in Bewegung" (ViB) des
NPD-Bundesvorstandsmitglieds Andreas Thierry bem?ht sich Ausgabe um Ausgabe
um den Nachweis, dass zionistische Strippenzieher selbst bei wesentlichen
Str?mungen der deutschen Rechten alle F?den in der Hand hielten.
"Israel-Connection" nennt sich dieser zum unz?hligen Male aufgew?rmte kalte
Kaffee.
Aktueller Enth?llungsgegenstand dieser Geheimtheorie ist die islamkritische
B?rgerbewegung "PRO K?ln". In der Ausgabe 3/4-2009 des ViB-Magazins will
Hermann Graf aufgedeckt haben, dass die in manchen Kreisen gar als
"rechtsextrem" titulierte islamkritische Bewegung alles andere als genau
dies sei. F?r Graf ist dabei klar, dass "PRO K?ln" l?ngst mit dem
"Abstammungsprinzip" gebrochen habe, weil weniger die ethnische Herkunft
als die individuelle Integrationsbereitschaft zum entscheidenden Kriterium
erhoben wurde. Zumindest hierin kann man Graf kaum widersprechen, ?u?erte
doch "PRO-K?ln"-Vorsitzender Markus Beisicht im Jahr 2008 gegen?ber der
Wochenzeitung "Junge Freiheit" (JF) klar und deutlich: "Die NPD verfolgt
uns mit Ha?ausbr?chen, bezichtigt uns, 'Systemknechte' zu sein und uns f?r
die Integration von Ausl?ndern einzusetzen. Ich kann nur sagen: Nat?rlich
tun wir das!" Indem nun PRO-K?ln den Islam "zum Weltfeind ?berhaupt"
stilisiere, so Graf, entpuppe sich diese Organisation gleichsam notwendig
als "Israel-Lobby". Allerdings verging in j?ngerer Vergangenheit kaum eine
?ffentliche PRO-Veranstaltung, auf der nicht beschwingt Israel-Fahnen
geschwenkt wurden.
Graf glaubt dabei ebenso wie so mancher linke Kritiker einen erheblichen
Kurswechsel der PRO-Ideologie ausmachen zu k?nnen. Denn schlie?lich habe
die heutige PRO-Funktion?rin Judith Wolter "in fr?heren Jahren durchaus
kritischere Bemerkungen zum Nahost-Konflikt" verlauten lassen. In das
gleiche Horn st??t auch der Rechtsextremismusexperte Alexander H?usler in
einer j?ngeren Ausgabe der "Lotta". Er will in der Islamkritik der
PRO-Bewegung dabei nicht nur eine "den deutschen Antisemitismus
verharmlosende Verschiebung auf die Muslime" erblicken, sondern meint
au?erdem nachweisen zu k?nnen, dass die Abwendung vom Antisemitismus hier
lediglich "taktischer Natur" sei - eine bedenkenswerte ?bereinstimmung,
sinniert doch auch der Rechtsextremist Hermann Graf genau hier?ber, ob also
die PRO-Aktivisten blo?e Opportunisten seien oder die angebliche
Neubestimmung ihrer Position "gegen?ber Israel aus taktischer Natur"
erfolgte.
H?lt man jedoch nicht reflexartig jede Kritik an der Politik Israels gleich
f?r eine krude Form von Antisemitismus und reflektiert man gleichzeitig die
Ver?nderungen rechter Identit?tsmuster der letzten Jahrzehnte, so ist eine
anti-antisemitische Rechte alles andere als eine ?berraschung. Denn wer
sich als Rechter nicht dem historischen Nationalsozialismus, sondern dem
Ethnopluralismus in seiner ausgepr?gten Form verpflichtet f?hlt, wer also
nicht mehr die Biologie, sondern die Kultur zum Angelpunkt seiner
"ethnischen Identit?t" macht, der kann, ja der muss - ganz ohne sich in
einen Widerspruch zu verheddern - anti-antisemitisch sein. Schlie?lich
verstehen zahlreiche Vertreter des Judentums selbst den Staat Israel als
"Br?ckenkopf" westlicher Kultur in der arabischen Welt. Der Anti-Islamismus
ger?t so zu einem nahezu unvermeidbaren Affekt von rechts, da jedwede
"Durchmischung" mit dieser nicht-abendl?ndischen Kulturform die eigene
Identit?t bedrohe. Und umgekehrt: Die Juden avancieren - ob in Israel oder
Europa - nach dieser Wahrnehmung zu kulturell Verb?ndeten der westlichen
Welt gegen den Islam. Dass ausgerechnet die PRO-Fraktionsvorsitzende Judith
Wolter im September 2009 von der Verwaltung der Stadt K?ln einen
"Ma?nahmenkatalog gegen Antisemitismus" gegen den "sich bei uns
ausbreitenden gef?hrlichen Antisemitismus muslimischer Zuwanderer"
forderte, ist da alles andere als eine ?berraschung.
Quelle:http://www.endstation-rechts.de
Freundliche Gr??e
Andreas Gumtow
--
DEMOKRATIE,TOLERANZ UND UNSERE VERFASSUNG (GG) HABEN DEUTSCHLAND
SEIT JAHRZEHNTEN WOHLSTAND UND FRIEDEN BESCHERT!!
RECHTSRADIKALE WOLLEN DAS ?NDERN !!!!
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