Discussion:
Broder brodelt schon wieder in SPIEGEL online
(zu alt für eine Antwort)
Herbert
2005-02-02 21:56:38 UTC
Permalink
Henryk M.(aulheld) Broder weiß schon wieder in
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,339663,00.html,
wo er die Guten und wo er die Bösen findet.

Ja, ja, der Henryk M. Broder!

Aus Polen ist er weg. Warum bloß?
Aus Deutschland ist er weg. Warum bloß?
Aus Israel ist er weg. Warum bloß?
Wann geht er wohl wieder mal weg? Warum nicht!

Herbert
Annette Winther
2005-02-02 23:52:42 UTC
Permalink
Post by Herbert
Henryk M.(aulheld) Broder weiß schon wieder in
Dummschwätzer Broder, so ein Arrogantes Riesenarschloch! Was erhofft der
Spiegel sich eigentlich von diesem
Paneat Antenam
2005-02-02 23:59:21 UTC
Permalink
Post by Annette Winther
Post by Herbert
Henryk M.(aulheld) Broder weiß schon wieder in
Dummschwätzer Broder, so ein Arrogantes Riesenarschloch! Was erhofft der
Spiegel sich eigentlich von diesem
Die Frage ist anders: Warum sollte man diese lächerliche Postille des
Großkapitals lesen? Sie dient nur zur Meinungslenkung der einfach
strukturierten Massen. Im speziellen Fall der Halbgebildeten.
Annette Winther
2005-02-03 00:19:54 UTC
Permalink
Post by Paneat Antenam
Die Frage ist anders: Warum sollte man diese lächerliche Postille des
Großkapitals lesen? Sie dient nur zur Meinungslenkung der einfach
strukturierten Massen. Im speziellen Fall der Halbgebildeten.
Das ist ja gerade das Problem, du hast es genau erkannt. Die Leute lesen
den Spiegel, weil es keine Alternative gibt. Den Locus kannste ja in die
Tonne treten. Das ist genau wie mit der SPD, die wird auch als scheinbar
"kleineres Übel" gewählt.
*Es fehlt in Deutschland einfach an einem intelligent gemachten Medium
der Gegeninformation*!
Paneat Antenam
2005-02-03 01:57:31 UTC
Permalink
Post by Annette Winther
*Es fehlt in Deutschland einfach an einem intelligent gemachten Medium
der Gegeninformation*!
Nein, gute Informationen gibt es im Web durchaus. Was fehlt ist ein
Bewußtsein für ein unabhängiges Informationsbedürfnis bei den Menschen.
Solange sie den Medien glauben, sind sie prima zu manipulieren und mit
Scheinskandälchen vom Wesentlichen abzulenken.
Tim Westen
2005-02-03 10:17:21 UTC
Permalink
Warum sollte man diese lächerliche Postille des Großkapitals lesen?
Sie dient nur zur Meinungslenkung der einfach strukturierten Massen.
Im speziellen Fall der Halbgebildeten.
Die eigentlich "einfach Strukturierten" und Halbgebildeten zeichnen
sich vor allem dadurch aus, daß sie die Medien in solch primitive
Raster einordnen und auch noch glauben, sich damit von den einfach
Strukturierten abzugrenzen.

Das Problem sind nicht die Medien, sondern die Rezeptionsfähigkeit
der Medienkonsumenten.


Tim.
Martin Blumentritt
2005-02-03 00:00:00 UTC
Permalink
Aufstand der Normalen

Von Heenryk M. Broder

Die Terroristen lieben den Tod mehr als das Leben. Wir aber hegen für
die Gewalttätter, die für ihre "Würde" kämpfen, viel zu häufig mehr
Sympathie als für normale Menschen, die normal leben wollen. Die
haben uns jetzt im Irak und in Palästina eine Lektion erteilt. Es
wird nicht die letzte gewesen sein.

Hamburg - Noch vor einem Monat waren es Aufständische, Rebellen,
Widerstands-kämpfer. Inzwischen werden die Bombenwerfer und
Bombenzünder auch in der "Tagesschau" und im "heute journal" beim
Namen genannt: Terroristen. Mit der Wahl im Irak kehren Augenmaß und
Vernunft in die Berichtererstattung zurück, alle sind von dem "Mut"
der Iraker beeindruckt und sehen das Land am Anfang der
"Demokratisierung", auch Außenminister Joschka Fischer.

Tausende von Irakern sind in den letzten Wochen von Terroristen
ermordet worden, über 40 haben am Sonntag ihr Wahlrecht mit dem Leben
bezahlt. Man möchte nicht wissen, wie hoch die Wahlbeteiligung unter
ähnlich Umständen in der Bundesrepublik wäre. Zehn Prozent, fünf
Prozent, null Prozent?

Hier, wo eine Sitzblockade vor einer Kaserne schon als Akt
heldenhaften Widerstands gilt, hat man sich große Mühe gegeben, die
Wahlen im Irak schlecht zu schreiben und mies zu reden. Ein Argument,
das dabei immer wieder vorkam, war: Wie kann man Iraker, die seit
Jahrzehnten im Ausland leben, wählen lassen? Wieso dürfen Exilanten
mitstimmen? Ganz einfach: Weil sie nicht, wie deutsche Aussteiger
nach Mallorca, in die Sonne umgezogen, sondern vor einer Diktatur
geflohen sind. Und nun die erste Gelegenheit wahrnehmen, sich an
einem demokratischen Procede zu beteiligen. Auch solche kleinen
Unterschiede muss man inzwischen erklären.

Eine Überlegung, die überhaupt nicht vorkam, war die: Ist es nicht
seltsam, dass die einzigen freien Wahlen in der arabischen Welt unter
Besatzungsregimen stattgefunden haben? In Palästina und im Irak.

Und ist es nicht noch seltsamer, dass bei beiden Wahlen die große
Mehrzahl der Wähler sich so überraschend vernünftig verhalten hat?

Wie würden die Wahlergebnisse aussehen, wenn es morgen in Syrien
freie Wahlen geben würde? In der Frage ist die Antwort schon
enthalten. Deswegen wird es auf absehbare Zeit keine freien Wahlen in
Syrien geben.

Mahmoud Abbas: Schon weiter als Arafat jemals kommen wollte

Palästinenserpräsident Abu Mazen ist erst ein paar Wochen im Amt und
ist schon weiter als Jassir Arafat jemals kommen wollte. Der redete
vom Frieden, während seine eigenen Leute von den Al-Aksa-Brigaden
nicht nur die besetzten Gebiete sondern das ganze historische
Palästina von den Zionisten befreien wollten.

Abu Mazen schafft es zwar nicht, die Terroristen zu entwaffnen, aber
er hat ihnen klar gemacht, dass sie nicht im Namen und im Auftrag der
Palästinenser morden. Und er meint es ernst. Während Arafat immer
wieder sagte: "We are not asking for a place on the moon", redet Abu
Mazen von einer "gerechten Lösung" des Konflikts.

Seine eigene Vorgeschichte spielt dabei keine Rolle. Auch Menachem
Begin war mal ein Terrorist, er hat trotzdem Frieden mit Ägypten
geschlossen und den ganzen Sinai geräumt. Das größte Problem zwischen
Ägypten und Israel sind derzeit Schmuggler, die Autos und Drogen über
die Grenze bringen.

In Deutschland, wie auch im übrigen Europa, haben viel zu viele mit
den Opfern von Besatzung und Gewalt nur so lange Mitgefühl, wie sie
nicht versuchen, ihr Schicksal zu ändern. Dann werden sie gewarnt, ob
sie sich der Folgen auch bewusst wären. Es könnte alles noch
schlimmer kommen!

Zur Zeit machen sich die Auguren große Sorgen um die Sunniten, die an
der Wahl im Irak nicht teilgenommen haben. Neuesten Berichten zufolge
war aber die Beteiligung auch in den von ihnen dominierten
Landesteilen größer, als zunächst angenommen. Wahlenthaltung gehört
übrigens auch mit zum Wahlrecht.

Die zweite große Sorge ist, ob der einseitige israelische Rückzug aus
dem Gaza-Streifen die Situation nicht zu Lasten der Palästinenser
verändern wird. Eine seltsame Form der Fürsorge, nicht zugunsten der
Betroffenen, sondern zugunsten des Status quo.

Denn nur der garantiert stabile Verhältnisse und liefert Anlässe zur
besserwissersischen Einmischung.

Was in Deutschland, wie auch im übrigen Europa, nicht wahrgenommen
wird. Sowohl die Iraker wie auch die Palästinenser sind von ihren
eigenen Leuten als Geiseln genommen worden. Die Palästinenser hatten
seit Oslo unter einer doppelten Besatzung zu leiden: der Israelis und
der PLO.

Das Kalkül der Terroristen, sowohl im Irak wie in den
palästinensischen Gebieten, war es, Verhältnisse zu schaffen und zu
erhalten, die ihnen eine sichere Existenz garantieren, auf Kosten
derjenigen, die sie "befreien" wollten. Aber in Deutschland, wie auch
im übrigen Europa, gibt es eine unsägliche Tradition: Sympathie mit
Terroristen, erst recht, wenn sie sich an ihren eigenen Verwandten
austoben.


Anschlag in Gaza: Robin-Hood-Bonus für Terroristen

Man gibt ihnen einen Robin-Hood-Bonus, romantisiert ihre Verbrechen
und idealisiert ihre Motive. Dass sie das, was sie tun, einfach gerne
tun, dass sie das Abenteuer zum Beruf gemacht haben, dass sie aus
Leidenschaft töten, wie andere aus Leidenschaft Gedichte schreiben
oder kochen, wird nicht mal als Möglichkeit "angedacht".

Sogar denjenigen, die aus begüterten Verhältnissen kommen, wird
unterstellt, dass sie aus Verzweiflung über die Armut in der Dritten
Welt und die Ignoranz der Amerikaner gegenüber ökologischen Problemen
(Kyoto!) in den bewaffneten Kampf gezogen sind.

Deswegen ist aus den Kreisen der deutschen Friedensbewegung nicht mal
ein symbolisches Augenzwinkern, nicht mal ein leises Grummeln gegen
den Terror zu vernehmen gewesen. Ist Hans Todenhöfer, die Stimme der
Gepeinigten und Sprachlosen, in den Irak gefahren, um sich der Kinder
anzunehmen, die durch den Terror zu Waisen geworden sind?

Hat Konstantin Wecker in Bagdad ein Solidariätskonzert für die
irakischen Demokratie-Anhänger gegeben? Hat er nicht, er war zu sehr
damit beschäftigt, den Widerstand gegen die Münchener
"Sicherheitskonferenz" von Hans Teltschik zu organisieren.

Was sich sonst als "Solidarität" mit den Unterdrückten geriert, ist
der reine Wohlfühl-Rassismus. Wir solidarisieren uns mit den edlen
Wilden, die um ihre "Würde" kämpfen, den Märtyrern, die den Tod mehr
als das Leben lieben.

Wir solidarisieren uns nicht mit normalen Menschen, die normal leben
wollen: arbeiten, einkaufen, an den Strand fahren, ins Kino gehen.
Das ist UNS zu wenig, nicht heroisch genug.

Jetzt haben uns die Iraker und die Palästinenser mit dem Wahlzettel
eine Lektion verpasst. Es wird nicht die letzte gewesen sein.



mfg Martin Blumentritt

Homepage: http://www.martinblumentritt.de/

"Kultur ist das, was in der Auseinandersetzung mit dem Fremden
entsteht, sie stellt das Produkt der Veränderung des Eigenen
durch die Aufnahme des Fremden dar."(Mario Erdheim)
--
_Kein Volk * Kein Führer * Kein Vaterland * Logout Fascism_
Wer von Israel sprechen will, darf von Auschwitz nicht schweigen.
Kurt Knoll
2005-02-03 05:24:23 UTC
Permalink
Ja Martin Terroristen begehen Selbstmord nur aus der liebe für die
Juden.

Kurt Knoll.
=
Post by Martin Blumentritt
Aufstand der Normalen
Von Heenryk M. Broder
Die Terroristen lieben den Tod mehr als das Leben. Wir aber hegen für
die Gewalttätter, die für ihre "Würde" kämpfen, viel zu häufig mehr
Sympathie als für normale Menschen, die normal leben wollen. Die
haben uns jetzt im Irak und in Palästina eine Lektion erteilt. Es
wird nicht die letzte gewesen sein.
Hamburg - Noch vor einem Monat waren es Aufständische, Rebellen,
Widerstands-kämpfer. Inzwischen werden die Bombenwerfer und
Bombenzünder auch in der "Tagesschau" und im "heute journal" beim
Namen genannt: Terroristen. Mit der Wahl im Irak kehren Augenmaß und
Vernunft in die Berichtererstattung zurück, alle sind von dem "Mut"
der Iraker beeindruckt und sehen das Land am Anfang der
"Demokratisierung", auch Außenminister Joschka Fischer.
Tausende von Irakern sind in den letzten Wochen von Terroristen
ermordet worden, über 40 haben am Sonntag ihr Wahlrecht mit dem Leben
bezahlt. Man möchte nicht wissen, wie hoch die Wahlbeteiligung unter
ähnlich Umständen in der Bundesrepublik wäre. Zehn Prozent, fünf
Prozent, null Prozent?
Hier, wo eine Sitzblockade vor einer Kaserne schon als Akt
heldenhaften Widerstands gilt, hat man sich große Mühe gegeben, die
Wahlen im Irak schlecht zu schreiben und mies zu reden. Ein Argument,
das dabei immer wieder vorkam, war: Wie kann man Iraker, die seit
Jahrzehnten im Ausland leben, wählen lassen? Wieso dürfen Exilanten
mitstimmen? Ganz einfach: Weil sie nicht, wie deutsche Aussteiger
nach Mallorca, in die Sonne umgezogen, sondern vor einer Diktatur
geflohen sind. Und nun die erste Gelegenheit wahrnehmen, sich an
einem demokratischen Procede zu beteiligen. Auch solche kleinen
Unterschiede muss man inzwischen erklären.
Eine Überlegung, die überhaupt nicht vorkam, war die: Ist es nicht
seltsam, dass die einzigen freien Wahlen in der arabischen Welt unter
Besatzungsregimen stattgefunden haben? In Palästina und im Irak.
Und ist es nicht noch seltsamer, dass bei beiden Wahlen die große
Mehrzahl der Wähler sich so überraschend vernünftig verhalten hat?
Wie würden die Wahlergebnisse aussehen, wenn es morgen in Syrien
freie Wahlen geben würde? In der Frage ist die Antwort schon
enthalten. Deswegen wird es auf absehbare Zeit keine freien Wahlen in
Syrien geben.
Mahmoud Abbas: Schon weiter als Arafat jemals kommen wollte
Palästinenserpräsident Abu Mazen ist erst ein paar Wochen im Amt und
ist schon weiter als Jassir Arafat jemals kommen wollte. Der redete
vom Frieden, während seine eigenen Leute von den Al-Aksa-Brigaden
nicht nur die besetzten Gebiete sondern das ganze historische
Palästina von den Zionisten befreien wollten.
Abu Mazen schafft es zwar nicht, die Terroristen zu entwaffnen, aber
er hat ihnen klar gemacht, dass sie nicht im Namen und im Auftrag der
Palästinenser morden. Und er meint es ernst. Während Arafat immer
wieder sagte: "We are not asking for a place on the moon", redet Abu
Mazen von einer "gerechten Lösung" des Konflikts.
Seine eigene Vorgeschichte spielt dabei keine Rolle. Auch Menachem
Begin war mal ein Terrorist, er hat trotzdem Frieden mit Ägypten
geschlossen und den ganzen Sinai geräumt. Das größte Problem zwischen
Ägypten und Israel sind derzeit Schmuggler, die Autos und Drogen über
die Grenze bringen.
In Deutschland, wie auch im übrigen Europa, haben viel zu viele mit
den Opfern von Besatzung und Gewalt nur so lange Mitgefühl, wie sie
nicht versuchen, ihr Schicksal zu ändern. Dann werden sie gewarnt, ob
sie sich der Folgen auch bewusst wären. Es könnte alles noch
schlimmer kommen!
Zur Zeit machen sich die Auguren große Sorgen um die Sunniten, die an
der Wahl im Irak nicht teilgenommen haben. Neuesten Berichten zufolge
war aber die Beteiligung auch in den von ihnen dominierten
Landesteilen größer, als zunächst angenommen. Wahlenthaltung gehört
übrigens auch mit zum Wahlrecht.
Die zweite große Sorge ist, ob der einseitige israelische Rückzug aus
dem Gaza-Streifen die Situation nicht zu Lasten der Palästinenser
verändern wird. Eine seltsame Form der Fürsorge, nicht zugunsten der
Betroffenen, sondern zugunsten des Status quo.
Denn nur der garantiert stabile Verhältnisse und liefert Anlässe zur
besserwissersischen Einmischung.
Was in Deutschland, wie auch im übrigen Europa, nicht wahrgenommen
wird. Sowohl die Iraker wie auch die Palästinenser sind von ihren
eigenen Leuten als Geiseln genommen worden. Die Palästinenser hatten
seit Oslo unter einer doppelten Besatzung zu leiden: der Israelis und
der PLO.
Das Kalkül der Terroristen, sowohl im Irak wie in den
palästinensischen Gebieten, war es, Verhältnisse zu schaffen und zu
erhalten, die ihnen eine sichere Existenz garantieren, auf Kosten
derjenigen, die sie "befreien" wollten. Aber in Deutschland, wie auch
im übrigen Europa, gibt es eine unsägliche Tradition: Sympathie mit
Terroristen, erst recht, wenn sie sich an ihren eigenen Verwandten
austoben.
Anschlag in Gaza: Robin-Hood-Bonus für Terroristen
Man gibt ihnen einen Robin-Hood-Bonus, romantisiert ihre Verbrechen
und idealisiert ihre Motive. Dass sie das, was sie tun, einfach gerne
tun, dass sie das Abenteuer zum Beruf gemacht haben, dass sie aus
Leidenschaft töten, wie andere aus Leidenschaft Gedichte schreiben
oder kochen, wird nicht mal als Möglichkeit "angedacht".
Sogar denjenigen, die aus begüterten Verhältnissen kommen, wird
unterstellt, dass sie aus Verzweiflung über die Armut in der Dritten
Welt und die Ignoranz der Amerikaner gegenüber ökologischen Problemen
(Kyoto!) in den bewaffneten Kampf gezogen sind.
Deswegen ist aus den Kreisen der deutschen Friedensbewegung nicht mal
ein symbolisches Augenzwinkern, nicht mal ein leises Grummeln gegen
den Terror zu vernehmen gewesen. Ist Hans Todenhöfer, die Stimme der
Gepeinigten und Sprachlosen, in den Irak gefahren, um sich der Kinder
anzunehmen, die durch den Terror zu Waisen geworden sind?
Hat Konstantin Wecker in Bagdad ein Solidariätskonzert für die
irakischen Demokratie-Anhänger gegeben? Hat er nicht, er war zu sehr
damit beschäftigt, den Widerstand gegen die Münchener
"Sicherheitskonferenz" von Hans Teltschik zu organisieren.
Was sich sonst als "Solidarität" mit den Unterdrückten geriert, ist
der reine Wohlfühl-Rassismus. Wir solidarisieren uns mit den edlen
Wilden, die um ihre "Würde" kämpfen, den Märtyrern, die den Tod mehr
als das Leben lieben.
Wir solidarisieren uns nicht mit normalen Menschen, die normal leben
wollen: arbeiten, einkaufen, an den Strand fahren, ins Kino gehen.
Das ist UNS zu wenig, nicht heroisch genug.
Jetzt haben uns die Iraker und die Palästinenser mit dem Wahlzettel
eine Lektion verpasst. Es wird nicht die letzte gewesen sein.
mfg Martin Blumentritt
Homepage: http://www.martinblumentritt.de/
"Kultur ist das, was in der Auseinandersetzung mit dem Fremden
entsteht, sie stellt das Produkt der Veränderung des Eigenen
durch die Aufnahme des Fremden dar."(Mario Erdheim)
--
_Kein Volk * Kein Führer * Kein Vaterland * Logout Fascism_
Wer von Israel sprechen will, darf von Auschwitz nicht schweigen.
Frank schaffer
2005-02-03 10:47:46 UTC
Permalink
Post by Herbert
Henryk M.(aulheld) Broder weiß schon wieder in
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,339663,00.html,
wo er die Guten und wo er die Bösen findet.
Ja, ja, der Henryk M. Broder!
Jaja, der Broder...
Jedenfalls war das mal wieder ein sehr guter Artikel, danke fuer den
Link!

Shalom,
--
                Frank Schaffer                     !___
        \v/           ***@t-online.de        _|___)===
       )>X<(          http://come.to/promillo   (oooooooo)
        /^\     Be prepared, stay informed!
Christian Ade
2005-02-04 23:37:07 UTC
Permalink
Post by Herbert
Henryk M.(aulheld) Broder weiß schon wieder in
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,339663,00.html,
wo er die Guten und wo er die Bösen findet.
Hassprediger Broder. Nehmen wir ihm mal ein bisschen auseinander:

"Noch vor einem Monat waren es Aufständische, Rebellen,
Widerstands-kämpfer. Inzwischen werden die Bombenwerfer und Bombenzünder
auch in der "Tagesschau" und im "heute journal" beim Namen genannt:
Terroristen. Mit der Wahl im Irak kehren Augenmaß und Vernunft in die
Berichtererstattung zurück, alle sind von dem "Mut" der Iraker
beeindruckt und sehen das Land am Anfang der "Demokratisierung", auch
Außenminister Joschka Fischer."

Tatsächlich ist die Sachlage im Irak undurchsichtig. Nicht einmal die
Besatzungsmächte wissen, wer hinter den Anschlägen genau stecken, welche
Motive und Ziele sie verfolgen. Es könnten also durchaus Aufständische,
Rebellen, Widerstandskämpfer sein. Erst die jüngsten Wahlen haben
gezeigt, dass diese Kämpfer keinen breiten Rückhalt in der Bevölkerung
haben und daher nicht in ihrem Namen kämpfen. Im Gegenteil: durch Terror
ihrem eigenen Volk gegenüber haben sie ihre Sympathien, so sie je welche
besessen haben, verspielt.


"Hier, wo eine Sitzblockade vor einer Kaserne schon als Akt heldenhaften
Widerstands gilt, hat man sich große Mühe gegeben, die Wahlen im Irak
schlecht zu schreiben und mies zu reden. Ein Argument, das dabei immer
wieder vorkam, war: Wie kann man Iraker, die seit Jahrzehnten im Ausland
leben, wählen lassen? "

Nunja, dieses Argument kam sicherlich nicht allzu häufig vor, zumindest
tauchte es nicht als bedeutentes in den Medien auf. Im Gegenteil.
Deutschland war eines der wenigen Länder, in denen Exiliraker ihre
Stimme abgeben konnten. Broder dramatisiert also, um gegen die Deutschen
zu hetzen.


"Eine Überlegung, die überhaupt nicht vorkam, war die: Ist es nicht
seltsam, dass die einzigen freien Wahlen in der arabischen Welt unter
Besatzungsregimen stattgefunden haben? In Palästina und im Irak. "

Wenn diese Überlegung häufiger aufgekommen wäre, hätte mir das auch
stark zu denken gegeben. Eine solche Überlegung kann nur demjenigen
einfallen, der zwanghaft Parallelen zwischen dem Fall Palästina und dem
Fall Irak konstruieren möchte wo es keine gibt. Sollte die
Jahrzehntelange israelische Besatzung und das damit einhergehende
Blutvergießen etwa unvermeidliche Bedingung für einen
Demokratisierungsprozess in dieser Region gewesen sein? Ein harter Preis
und eine ebenso kühne Behauptung, zumal niemand sagen kann, wie sich die
arabische Welt ohne den demütigenden Nahostkonflikt entwickelt hätte.


"In Deutschland, wie auch im übrigen Europa, haben viel zu viele mit den
Opfern von Besatzung und Gewalt nur so lange Mitgefühl, wie sie nicht
versuchen, ihr Schicksal zu ändern. Dann werden sie gewarnt, ob sie sich
der Folgen auch bewusst wären. Es könnte alles noch schlimmer kommen! "

Die Deutschen, die Europäer würden es nicht begrüßen, wenn z.B. die
Palästinenser oder die Ukrainer oder die Iraker ihr Schicksal in die
eigenen Hände nehmen und ihre Situation ändern würden? Diese Behauptung
wird sich so sicher nicht halten können. Hauptsache mal wieder gegen
Europa im allgemeinen und Deutschland im besonderen gehetzt.


"Zur Zeit machen sich die Auguren große Sorgen um die Sunniten, die an
der Wahl im Irak nicht teilgenommen haben. Neuesten Berichten zufolge
war aber die Beteiligung auch in den von ihnen dominierten Landesteilen
größer, als zunächst angenommen. Wahlenthaltung gehört übrigens auch mit
zum Wahlrecht."

Die Sorge ist durchaus begründet. Die Weigerung eines Großteils der
Sunniten könnten eine Schieflage bilden, die dem noch jungen
aufkeimenden Pflänzchen Demokratie gefährlich werden kann. Deshalb ist
man bemüht, den Sunniten trotz des für sie unvorteilhaften
Wahlergebnisses entgegenzukommen. Ob diese Sorgen nun letztendlich
berechtigt waren oder nicht wird die Geschichte zeigen. Broder
jedenfallt scheint in die Zukunft blicken zu können und die Antwort
bereits zu kennen.


"Die zweite große Sorge ist, ob der einseitige israelische Rückzug aus
dem Gaza-Streifen die Situation nicht zu Lasten der Palästinenser
verändern wird. Eine seltsame Form der Fürsorge, nicht zugunsten der
Betroffenen, sondern zugunsten des Status quo. "

Ich denke kaum, dass jemand in Deutschland oder Europa die Nachteile die
durch einen solchen Rückzug entstehen höher bewertet als die damit
verbundenen Vorteile. Erneut eine eher schwer zu haltende Behauptung
Broders. Was mich interessieren würde: was meint Broder mit einem
einseitigen israelischen Rückzug? Gibts da noch eine zweite
Besatzungsmacht im Gaza-Streifen?


"Das Kalkül der Terroristen, sowohl im Irak wie in den palästinensischen
Gebieten, war es, Verhältnisse zu schaffen und zu erhalten, die ihnen
eine sichere Existenz garantieren, auf Kosten derjenigen, die sie
"befreien" wollten. Aber in Deutschland, wie auch im übrigen Europa,
gibt es eine unsägliche Tradition: Sympathie mit Terroristen, erst
recht, wenn sie sich an ihren eigenen Verwandten austoben. "

Ich glaube nicht, dass diese Sympathie in Deutschland und Europa derart
ausgeprägt ist, wie es Broder gerne hätte. Dass die Deutschen im
Besonderen und die Europäer im Allgemeinen sogar besonders dann starke
Sympathien für Terroristen hegen würden, wenn diese sich an ihre
eignenen Verwandten austoben ist ebenfalls eine Behauptung, die sich nur
sehr schwer halten lassen wird. Eine weitere "Brodersche Behauptung"
möchte man sagen.


"Man gibt ihnen einen Robin-Hood-Bonus, romantisiert ihre Verbrechen und
idealisiert ihre Motive."

Einen Broder wurmt es doch sehr, dass die Europäer, und insbesondere
seine Lieblingsfeinde, die Deutschen, sich nicht auf eine Seite Schlagen
und die andere mit dem Stempel "Terrorist" abfertigen, da sie den Teufel
in beiden Lagern gleichermaßen herumschleichen sehen. Eine kritische
Haltung gegenüber der israelischen oder der US-amerikanischen Politik
wird sogleich als Parteinahme für die Terroristen interpretiert. Wer nun
meint, die Europäer würden nur in der israelischen und/oder
US-Amerikanischen Politik verbrecherische Elemente entdecken, auf der
anderen Seite die Terroristen die täglich Menschen mit sich in den Tod
reißen den Charme eines Robin Hood zusprechen, der hat entweder zu viel
in dspm gelesen oder betreibt bewußt Hetz-Propaganda.


"Deswegen ist aus den Kreisen der deutschen Friedensbewegung nicht mal
ein symbolisches Augenzwinkern, nicht mal ein leises Grummeln gegen den
Terror zu vernehmen gewesen."

Die "deutsche Friedensbewegung" ist eine abstrakte Menge. Im Grunde
gehören wir alle mehr oder weniger dazu, die dem Frieden mehr Gewicht
beimessen als dem Krieg. Die "Friedensbewegung" ist keine Organisation
die Stellungnahmen oder Pressekonferenzen abgibt. Deshalb ist es auch
etwas ungerecht von ihr Reaktionen oder Stellungnahmen zu verlangen, um
ihr anschliessend Heuchelei vorzuwerfen zu können. Die Stimme der
Friedensbewegung ist dennoch keinesfalls Stumm, sie ist die Stimme der
Gesellschaft an sich, die Stimme, die sich auch in den Medien und in der
Presse wiederspiegelt. Wenn also die Wahlen im Irak überwiegend positiv
aufgenommen werden, so gibt das auch die Haltung jener Menschen wieder,
die sich in Extremsituationen, wozu weniger bevorstehende Wahlen, als
vielmehr drohende Kriege zuzählen, auf die Straße begeben und jene
konkrete, zählbare Menschenmenge bilden, die man als "Friedensbewegung"
bezeichnen kann. Und sie ist keinesfalls auf einige wenige Prominente
beschränkt, oder auf Deutschland als Staat oder Europa als Kontinent,
sondern weltumspannend.


"Jetzt haben uns die Iraker und die Palästinenser mit dem Wahlzettel
eine Lektion verpasst. Es wird nicht die letzte gewesen sein."

Es gibt eine Lektion, die wir alle daraus lernen können: dass Demokratie
kein Privileg eines Kulturkreises ist. Die Ziele haben sich hingegen
nicht geändert. Die Iraker werden weiterhin danach trachten unabhängig
zu werden, und sich der Besatzungsmacht und des hinterlassenen Chaos so
rasch als möglich zu entledigen. Das gleiche gilt für die Palästinenser,
die die israelische Besatzungsmacht lieber heute als morgen beendet
sehen möchte. Ich glaube nicht, dass Europa und die übrige Welt diesen
Zielen entgegenstehen, ganz im Gegenteil.
--
Christian Ade
Werner Sondermann
2005-02-05 01:08:16 UTC
Permalink
Christian Ade wrote:
|
|| http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,339663,00.html,
|
| Hassprediger Broder. Nehmen wir ihm mal ein bisschen auseinander:
|
| --snip--
| "Man gibt ihnen einen Robin-Hood-Bonus, romantisiert ihre Verbrechen
| und idealisiert ihre Motive."
|
| Einen Broder wurmt es doch sehr, dass die Europäer, und insbesondere
| seine Lieblingsfeinde, die Deutschen, sich nicht auf eine Seite
| Schlagen und die andere mit dem Stempel "Terrorist" abfertigen, da
| sie den Teufel in beiden Lagern gleichermaßen herumschleichen sehen.
| Eine kritische Haltung gegenüber der israelischen oder der
| US-amerikanischen Politik wird sogleich als Parteinahme für die
| Terroristen interpretiert. Wer nun meint, die Europäer würden nur in
| der israelischen und/oder US-Amerikanischen Politik verbrecherische
| Elemente entdecken, auf der anderen Seite die Terroristen die
| täglich Menschen mit sich in den Tod reißen den Charme eines Robin
| Hood zusprechen, der hat entweder zu viel in dspm gelesen oder
| betreibt bewußt Hetz-Propaganda. ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
| --snap--

Weiß man es? :-)

Warum ist der überhaupt wieder ins "Land der ehemaligen Täter"
zurückgekehrt, nach seinem groß inszenierten Abgang hier?

'war wohl doch nich' so doll im gelobten Land?

Ciao!
--
Werner Sondermann
Königin-Elisabeth-Str. 55
D-14059 Berlin, Tel. 030-3025150
werner-ernst-***@freenet.de
Herbert
2005-02-05 02:06:56 UTC
Permalink
On Sat, 05 Feb 2005 00:37:07 +0100, Christian Ade
Post by Herbert
Henryk M.(aulheld) Broder weiß schon wieder in
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,339663,00.html,
wo er die Guten und wo er die Bösen findet.
( ... )

Wahrscheinlich ist es nicht sinnvoll, sich intensiver mit den
tendenziösen Einlassungen von Broder zu befassen. Das gibt ihm und
seinen Intensionen nur die Resonanz, die er zum Vorteil von Israel und
für sein eigenes berufliches Auskommen erzielen möchte.

Man braucht nur einen einzigen Absatz seines Elaborats zu durchleuchten,
um ihn als Schmutzfinken und Hassprediger zu entlarven:

"Tausende von Irakern sind in den letzten Wochen von Terroristen
ermordet worden, über 40 haben am Sonntag ihr Wahlrecht mit dem Leben
bezahlt. Man möchte nicht wissen, wie hoch die Wahlbeteiligung unter
ähnlich Umständen in der Bundesrepublik wäre. Zehn Prozent, fünf
Prozent, null Prozent?"

"Tausende von Irakern sind in den letzten Wochen von Terroristen
ermordet worden ..." will sagen, eine unvorstellbar große Zahl von
Menschen musste für freie Wahlen und die Einführung von Demokratie ihr
Leben lassen. Hat Broder völlig vergessen, wieviele Menschen im Irak
durch das über 10-jährige Embargo und die fast täglichen Bombardements
der Amerikaner und Briten ermordet wurden? Die UNESCO nannte allein eine
Zahl von mehr als 550.000 Kindern, die dadurch ihr Leben lassen mussten.
Lohnender Kollateralschaden nannte das die damalige, jüdische US
Außenministerin Albright.
Und hat Broder auch vergessen, wieviele Zivilisten - es gehen
Vermutungen dahin, dass mehr als 200.000 seit der präventiven Invasion
der Amerikaner und ihrer Hiwis umgekommen sind - und nicht zu reden von
der nicht abschätzbaren Zahl von irakischen Soldaten, die auch unter
Verwendung von uranarmierten Geschossen, deren Halbwertzeit die
Menschheit wahrscheinlich nicht mehr erleben wird: 4,5 Millionen Jahre -
getötet wurden?
Das ist Broders für selbstverständlich gehaltener Preis für freie Wahlen
und Demokratie im Irak. Und einen ähnlichen Preis verlangt er auch von
den Palästinensern, die aber undankbar sind für die ihnen durch Israel
ermöglichten freien Wahlen!

Man kann sich nur fragen, ob er nur ein widerlicher Zynist ist oder
nicht vielleicht doch ein paranoider Sadist, der ehrenwerte Herr Broder.
Aber wie jedermann weiß, können Juden wie Herr Broder ex definitione
niemals Täter sein!

Sollte er keinen deutschen Pass haben, der ehrenwerte Herr Broder, so
sollte er schleunigst des Landes verwiesen werden wie jeder
islamistische Hassprediger auch, der die deutsche Staatsbürgerschaft
nicht besitzt.

Ein Goebbels sollte Deutschland reichen - und das für immer!

Herbert

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