Matthias Kern
2007-06-14 09:18:28 UTC
1944 verhöhnten die Alliierten das fehlgeschlagene Attentat auf Hitler
als ein von Verrätern begangenes Verbrechen. Der Hintergrund enthüllt
divergierende "Befreiungs"-Verständnisse sowie die Eisbrecherfunktion des
Faschismus für die "Großen Drei". Ein Text von Wolfgang Eggert.
Die Regie der Sieger
"Eine Bande von Verbrechern hat ein Attentat auf Hitler verübt. Der zum
Glück unversehrt gebliebene Führer konnte den Putsch einer kleinen Bande
von Verbrechern vereiteln, die versucht hatte, ihn umzubringen. Die
Hinrichtung der verhafteten Vaterlandsverräter wird bald stattfinden." So
lauteten zeitgenössische Berichte über den am 20. Juli 1944 begangenen
Versuch, den berüchtigten Naziführer zu beseitigen. Sie würden kaum mehr
Aufmerksamkeit verdienen - wenn da nicht der Umstand wäre, daß es nicht
die Nazi-Propaganda war, die das legendäre Attentat des deutschen
Widerstands auf diese Weise abtat, sondern die angloamerikanische Presse.
Sie gab damit die einhellige Meinung der allierten Kriegsführung wieder:
die Nazis, so ließ etwa Churchill verlautbaren, hätten ihnen nur die
Arbeit abgenommen; sie hätten mit den Verschwörern ebenfalls abrechnen
müssen, auch sie waren ihre Feinde.
Tatsächlich musste den Alliierten das Scheitern des 20. Juli 1944 mehr
als gelegen kommen. Man stelle sich vor: Hitler stirbt mitten im Sommer
1944. Ein breitgefächertes Bündnis von Widerstandskämpfern übernimmt die
Regierung, auf deren Geheiß hin die deutschen Truppen die Waffen
niederlegen. Die Kampfhandlungen enden jenseits der Grenzen einer
großdeutschen Nation, die das von Britannien so eifersüchtig überwachte
Gleichgewicht auf dem Kontinent aus der Waagschale geworfen hat. Doch
Besatzung oder gar Teilungen sind unter den gegebenen Umständen nicht in
Sicht. Mehr noch, den gerade erst an den Stränden der Bretagne
angelandeten Amerikanern bleibt es verwehrt, ihre militärische Präsenz
nach Westeuropa zu tragen. Und die Sowjets erhalten keinen Zugriff auf
die Länder Osteuropas, die bald hinter einem "Eisernen Vorhang"
verschwinden werden: Polen, Ungarn, Bulgarien, die Tschechei, Rumänien,
das Baltikum. Dieses Szenario konnte unmöglich im Interesse der
Alliierten liegen. Und so musste der Krieg andauern, bis die siegreichen
Armeen Stalins, Churchills und Roosevelts ihre längst untereinander
abgesteckten "Claims" besetzt hatten. Bis zum Handschlag von Torgau und
der Besetzung Berlins musste fanatisch gekämpft werden. Die Regie der
Sieger rief nach SS-Truppen, nach Volksstürmen, nach Parteibonzen, die
Hitlerjungen mit Hakenkreuzfahnen im Arm ins letzte Gefecht schickten.
Vor dem Hintergrund diente der Nationalsozialismus London, Washington und
Moskau auch als psychologisches weil plakatives Feindbild - ein
Feigenblatt, das mit einer Machtübernahme von Nazigegnern, demokratischen
zudem, fortgeweht worden wäre. So mag sich vielleicht insgesamt besser
verstehen lassen, wieso die Versuche der deutschen Widerständler,
ausländische Verbündete für ihre Pläne zum Umsturz und zur anschließenden
Neuordnung zu finden, ständig frustriert werden mussten. Und zwar an
alleroberster Stelle.
Goerdeler - der "Verräter"
Tatsächlich verfügte der "abenteuerliche Widerstand der Junker" fernab
alliierter Kriegspropaganda in Wirklichkeit über ganz vorzügliche
Referenzen. Vor allem im angloamerikanischen Raum, wohin die Verschwörer
des 20. Juli und des Kreisauer Kreises ob ihrer konservativen
Grundhaltung auch hin tendierten. Fabian von Schlabrendorff, dem wir das
Buch "Offiziere gegen Hitler" verdanken, wurde bereits 1939 von Winston
Churchill empfangen. Der Diplomat Adam von Trott zu Solz, Sohn einer
englischen Mutter und ehemaliger Rhodes-Stipendiat in Oxford, hatte
Zugang zur gesellschaftlichen und intellektuellen Elite der Insel. Er
traf 1939 mit dem britischen Premier Chamberlain und Außenminister Lord
Halifax zusammen. Trott war es auch, der gemeinsam mit Hans Bernd
Gisevius, den Leiter des amerikanischen Geheimdienstes in Bern Allan W.
Dulles über die Pläne des Widerstandes informierte. Alexander Kirk, der
amerikanische Geschäftsträger in Berlin, war mit dem Organisator des
Kreisauer Kreises Helmuth, James Graf von Moltke, bekannt und vermittelte
die Verbindung zu dem Diplomaten George F. Kennan, der später als
Historiker über die Gespräche berichtete. Die Kontakte des deutschen
Widerstandes ins Ausland waren also vielfältig. Und ernüchternd. Vor und
nach Ausbruch des Krieges.
Als sich der zivile Führer des 20. Juli, Karl Friedrich Goerdeler, im
März 1938 mit den Alliierten in Kontakt setzte, bereiteten ihm diese
einen mehr als kühlen Empfang. In London bezichtigte ihn der Erste
Ratgeber des britischen Außenministers, Robert Vansittart, sogar des
Verrats. Dasselbe galt auch für den Oberleutnant Ulrich von Schwerin, der
vor dem Einmarsch in Polen nach London entsandt wurde, um die Engländer
davon zu überzeugen, daß die Invasion vereitelt werden könnte, wenn die
Engländer Hitler zu verstehen geben würden, daß sie bereit waren, die
slawische Nation zu verteidigen. "Nur die Gefahr eines Krieges an zwei
Fronten kann Hitler bremsen," lautete seine Botschaft. Die auch dieses
Mal auf taube Ohren fiel.
Nach Kriegsausbruch versuchte Trott zu Solz am Rande einer Konferenz in
Washington Präsident Roosevelt zur Unterstützung einer Denkschrift zu
bewegen. Diese sollte die sich formierende Opposition gegen Hitler
ermutigen. Vergeblich. Ab 1942 wurden seitens Emissären des Kreisauer
Kreises Versuche unternommen, den Alliierten klarzumachen, daß es
durchaus andersdenkende Kreise gab, die den Nazismus zutiefst verachteten
und daß die Alliierten den Nazismus keinesfalls mit dem deutschen Volk
gleichsetzen dürften. Aber eine solche Unterscheidung wurde von den
Alliierten nicht akzeptiert. Chamberlain zeigte eine "eisige" Haltung,
Roosevelt hielt Gespräche für "untunlich" und 1942 ließ er einen
Mittelsmann wissen, daß seine Bitte um Fühlungnahme die "offizielle
Politik" in "Größte Verlegenheit" bringe. Die Friedensangebote des
deutschen Widerstands blockte Außenamtschef Eden mit der Bemerkung, daß
die Angelegenheit zu den Akten gelegt worden sei, während Churchill mit
der Erklärung konterte, daß die Atlantik-Charta nicht für die
Achsenmächte gelte.
Bedingungslose Kapitulation als Garant des Totalen Krieges
Und als nach dem Kriegseintritt Amerikas die Friedensbemühungen von
deutscher Seite (der nazistischen und der widerständlerischen
gleichermaßen) verstärkt wurden, da erhoben die Alllierten im Januar 1943
auf der Casablanca-Konfernez die Forderung der bedingunglosen deutschen
Kapitulation. Um gleich darauf in aller Öffentlichkeit geradezu
katastrophische Kriegsziele zu diskutierten, die für keine deutsche
Regierung annehmbar sein konnten. Damit setzte die bedingungslose
Kapitulation, wenn sie durch eine verantwortungsbewußte Regierung in
Berlin verkündet werden sollte, eine totale Niederlage voraus. Im
Umkehrschluß hieß das, daß jetzt aus deutscher Perspektive nur mehr ein
schmaler Türausschnitt übrig war, an dessen Pfosten die blutigen Parolen
"Totaler Krieg" und "Endsieg" angeschlagen standen.
Die Folgen waren für die Männer des 20. Juli, die jetzt nur noch sehr
schwer Unterstützung für Ihre Widerstandsarbeit finden konnten, fatal.
Dies zumal die Alliierten in Casablanca einem "besseren Deutschland" die
kalte Schulter zeigten. Es wäre leicht gewesen, die verhängnisvolle
Forderung nach "bedingungsloser Kapitulation" mit dem zur Opposition
ermutigenden Nebensatz zu verbinden: "...so lange Hitler und sein
Naziregime an der Macht sind". Unzweifelhaft hätten auf diesem Wege eine
ganze Reihe führender Generäle - darauf hoffend, daß eine
Umsturzregierung in diesem aussichtlosen Kräftemessen bessere
Friedensbedingungen erhielte als die bestehende - den Weg zum Widerstand
gefunden. Anstelle dessen wurde nun die bedingungslose Kapitulation vom
deutschen Staat verlangt, was - ohne das direkt zu benennen - die Männer
um Stauffenberg mit Hitlers Schergen auf ein und dieselbe Stufe stellte.
Während das alliierte Lager den Widerstand in sämtlichen außerdeutschen
Ländern unterstützte, untergrub es zugleich in geradezu herausfordernder
Art und Weise jenen im direkten Feindesland.
Anglo-amerikanische Wasserträger für Hitler
Dennoch muss vor diesem Hintergrund die Frage gestellt werden, ob es ein
Doppelspiel der Alliierten gab, das seinen logischen Höhepunkt darin
fand, dass man den Aufstand vom 20. Juli vom Ausland her als eine
kontrollierte Kettenreaktion ablaufen ließ. Fakt ist nämlich: 1. Die
deutschen Widerständler hielten bis kurz vor dem 20. Juli Kontakt zu den
Briten wie den Amerikanern, die ihnen Sympathie suggerierten. 2. Sie
wurden von diesen Seiten zu ihrem Tun ermutigt, in ihrem Handeln
unterstützt und aufgefordert, vor möglichen Regierungsunterhandlungen
„von-gleich-zu-gleich“ ihre Stärke unter Beweis zu stellen [1]. 3. Der
Widerstand arbeitete seinen Putschplan und ein akkurate Fenster aus.
Beides wurde den angloamerikanischen Geheimdiensten zugetragen,
offenkundig, weil man deutscherseits von einer Zusammenarbeit ausging. So
meldete Allan Dulles, Kopf des US-Geheimdienstes „Office of Strategic
Sevices“ in der Schweiz, Anfang Juni 1944, dass „ die nächsten paar
Wochen unsere letzte Chance sind, die Bereitschaft der Deutschen an den
Tag zu legen, selbst ihr Land von Hitler und seiner Bande zu befreien und
anstelle dessen eine ordentliche Regierung einzusetzen“ [2].4.
Unmittelbar vor dem Losschlagen erhielt die Naziführung entsprechende
Warnungen, durch welche es ihr gelang, den zivilen Sektor der
Verschwörung abzugreifen: Der designierte Innenminister der
Übergangsregierung, der Sozialdemokrat (mdR) Julius Leber wurde am 4.
Juli bei einem konspirativen Treffen mit Angehörigen des kommunistischen
Widerstandes von der Gestapo verhaftet. Nicht weniger als 200 weitere
Verhaftungen schlossen sich an. Am 18. Juli 1944 kursierten bereits
Steckbriefe, die auf die Ergreifung des neuen Reichskanzlers in Spe, den
ehemaligen Leipziger Oberbürgermeister Dr. Carl Goerdeler, eine Belohnung
aussetzen. Als Goerdeler schließlich ergriffen wurde, führte er bittere
Klage über den Verrat der Briten an Deutschland. In seinem politischen
Testament nannte er „Neville Chamberlain und seine Clique selbst eine Art
Faschisten“, Faschisten, die „ mit Hilfe des Nationalsozialismus“ ihr
„Profitsystem“ retten wollten [3]. Mit diesem von der
Zeitgeschichtsforschung viel zu selten beachteten Fluch spielte Goerdeler
auf den Umstand an, dass die Nazis seit den zwanziger Jahren von rechten
Engländern zu einem Kreuzzug gegen das sowjetische Schreckensgespenst
regelrecht aufgerüstet wurden.
Aufgeklärte Selbstsucht
Doch auch jenseits des großen Teiches gab es eine starke Lobby für die
Braun- und Schwarzhemden: „Eine Clique von US-Industriellen“, bekundete
der US-Botschafter in Deutschland, William E. Dodd, 1937 gegenüber einem
Reporter der New York Times, „arbeitet eng mit den Faschistenregimes in
Deutschland und Italien zusammen. Ich hatte auf meinem Posten in Berlin
oft Gelegenheit zu beobachten, wie nahe einige unserer amerikanischen
regierenden Familien dem Naziregime sind. Sie trugen dazu bei, den
Faschismus an die Macht zu verhelfen und sind darum bemüht, ihn dort zu
halten [4].“ Unter die regierenden Familien Amerikas ist nun zweifellos
die Busch-Dynastie zu rechnen. Deren damaliges Oberhaupt Prescott – Vater
von Präsident George Bush sen. und Großvater von George W. – amtierte als
Direktor beziehungsweise Aufsichtsratsmitglied von vier Unternehmen, die
im Oktober 1942 allesamt wegen „Naziverbindungen“ staatlich konfisziert
wurden [5]. sein damaliger Syndikus war niemand geringerer als Allan W.
Dulles, welcher ebenfalls auf Hitlers Barbarossafeldzug setzte, zugleich
aber den Kriegseintritt seines Landes (wie er sagte, aus „aufgeklärter
Selbstsucht“ heraus) vorangetrieben hatte.
Jetzt, da der demokratische Präsident Roosevelt entschlossen schien, die
Nachkriegswelt mit den Sowjets zu teilen, setzte der Republikaner Dulles
auf einem Separatfrieden mit dem konservativen Teil des Widerstands, dem
es nach einer Machtergreifung ermöglicht werden sollte, im Osten den
Sozialismus zu beerdigen. Gerade acht Tage, bevor Stauffenberg seine
Bombe hochgehen ließ, drahtete Dulles aus dem schweizerischen Bern, das
ein „dramatisches Ereignis“ in Kürze „im Norden“ über die Bühne gehen
könnte. Um werbend hinzuzufügen, dass eine Gruppe der Anti-Hitler-
Verschwörung bestrebt sei, „zu verhindern, dass Zentraleuropa ... unter
die Kontrolle der Russen komme [6]. doch diese antisowjetische Vision war
ihrer Zeit mindestens ein Jahr voraus und in den Etagen der Macht tickten
die Uhren noch anderes. Quasi als Warnschuss lancierte die Presse die
Nachricht, der spätere CIA-Chef hätte Anfang 1933 im Hause eines engen
Geschäftspartners – das Kölner Bankiers Schroeder – die
Koalitionsregierung zwischen Hitler und Papen auf den Weg gebracht; an
der Seite seines Bruders, der nach dem Krieg zum US Außenminister erhoben
werden sollte.
Ebenfalls Indiskretionen waren es, die Stauffenberg währenddessen in
Deutschland zwangen, den vorher so oft abgesprochenen Umsturzplan
tatsächlich am 20. Juli ablaufen zu lassen. Am 18. Juli 1944 wurde
nämlich bereits in Diplomatenkreisen über das erwartete Großereignis
getuschelt. Weiteres Zuwarten bedeutete, das Unternehmen der Gestapo in
die Hände zu spielen. Als Stauffenberg in die Wolfsschanze beordert
wurde, war der Beschluss unumstößlich, diesmal auf alle Fälle zu Bomben.
Heute weiß jedes Kind, dass der Anschlag fehl ging. Kaum bekannt,
beziehungsweise nur ungenügend behandelt wurde dagegen der tieferliegende
Grund: die Sprengkraft jener Bombe, die Graf Stauffenberg zur Zündung
brachte, war für eine sichere Tötungsaktion weit zu schwach bemessen.
Hitler wurde nicht einmal ernsthaft verletzt. Die offizielle Forschung
mäandert gern an der These, dass die Höllenaschine vor ihrer Detonation
einige Fuß weit von Hitler weg geschoben worden war. Auch habe ein
Holztisch die Durchschlagskraft der Sprengladung entscheidend gebremst.
Abgesehen davon, dass die Unversehrtheit von Hitlers unteren Extremitäten
dieser Behauptung den Boden entzieht, ist festzuhalten, dass trotz langer
Tradition kein Fall eines Bombenattentat bekannt wäre, in dem ein Tisch
einen derartigen Anschlag ins geradezu wirkungslose hätte verpuffen
lassen. Fakt dagegen ist, dass die Sprengkraft der Bombe extrem schwach
bestimmt worden sein muss. Darf es da verwundern, dass das Corpus Delicti
englischer Herkunft war?
Vermutlich hätten die Männer um Stauffenberg ihren Coup niemals ablaufen
lassen, wenn ihnen die eigentlichen Kriegsziele und die daraus
resultierenden Zusammenhalten im Bündnis der Alliierten bekannt gewesen
wären. Anders als gewiss von Dulles oder Empirelastigen Briten
suggeriert, galten unter den „Großen Drei“ nach wie vor die öffentlichen
Treueschwüre und – zwischen Stalin und Roosevelt – das bereits lange vor
Kriegsausbruch zu datierende Einverständnis, den faschistischen Popanz zu
nutzen, um die Welt unter sich aufzuteilen [7]. Die Forderung nach
bedingungsloser Kapitulation und das Verbot gesonderter Friedensschlüsse
trug dem Rechnung. Darüber hinaus wusste Roosevelt nur zu gut, dass es
ein Friedensgesuch einer neudemokratischen Regierung in Berlin ihm und
Churchill unmöglich machen würde, den alliierten Soldaten zu erklären,
warum es zum Preis weitere Millionen Menschen leben nötig sein sollte,
weiter zu kämpfen. Diese nicht ganz leichte Aufgabe fiel nun der
alliierten Presse zu, die sich zu dem Spagat genötigt sah, eine Revolte
gegen einen Despoten mit dessen Worten zu erklären.
Die Atmosphäre der finsteren Verbrecherwelt
So textete denn die New York Times über das Attentat, dass dessen
Einzelheiten mehr an „ die Atmosphäre der finsteren Verbrecherwelt“
erinnerten als an die, welche man „ normalerweise in einem Offizierskorps
eines Kulturstaates erwarten würde.“ Das renommierte Blatt zeigte sich
entrüstet darüber, dass höchste Offiziere ein Jahr lang an dem Komplott
„gegen das Oberhaupt des Staates und den Oberbefehlshaber der
Streitkräfte“ gearbeitet hätten. Ein Komplott, bei dem man sich noch dazu
„einer Bombe, der typischen Waffe der Unterwelt“ bedient hatte“ [8].
Eine andere wichtige US-Zeitung, The Harald Tribune, kommentierte: „ Im
Allgemeinen bedauern es die Amerikaner keinesfalls, dass Hitler von der
Bombe verschont wurde und sich nun persönlich seiner Generäle entledigt.
Außerdem haben die Amerikaner mit Aristokraten nichts am Hut, ganz
besonders nicht mit solchen, die Dolchstöße ausführen.“ [9]
Und die London Times schlug nach, es wäre wohl kaum nötig hervorzuheben,
dass Hitlers Gegner keine Freunde der Alliierten sind: „ Die Generäle,
die sich als Thronfolger aufspielten, handelten so, nicht als Verfechter
der Freiheit, sondern als Verfechter des Militarismus.“ [10]
Eine offenbar an zentraler Stelle ausgegebene Sprachregelung, die darauf
abzielte, Sympathien der eigenen Bevölkerung von den deutschen Vorgängen
abzuziehen, bewirkte, dass die alliierte Presse ganz allgemein die breite
Beteiligung von Zivilisten an den Umsturzplänen bestritt oder verschwieg.
Allenthalben wurde stattdessen gebetsmühlenartig von der „Verschwörung
der Generäle“, von einer „Intrige des Adels“ oder auch vom „Widerstand
der Junker“ gesprochen, hinter dem sich nichts als der verzweifelte
Versuch in ihrem Ehrgeiz verletzter Militärs verberge, aus Interesse an
der eigenen Karriere den Tyrannen zu ermorden. Eine rein soldatische
Verzweiflungstat ohne jeden ethischen Hintergrund.
Dass wir besser dastehen
In genau diesem Sinne wurde der antifaschistische Aufstand von Churchill
verhöhnt. Vor dem Parlament erklärte er am 2. August 1944, dass die Köpfe
der deutschen Führung lediglich versuchten, ihrem vorgezeichnete
Schicksal, der absolute Niederlage, zu entgehen, indem sie „sich
gegenseitig ermordeten.“ [...] Währenddessen zeigte sich auch das Weiße
Haus in Sorge um „seinen“ Führer. So schrieb Franklin D. Roosevelt an
seine Frau Eleonor aus Hawaii: „Möglicherweise muss ich überstürzt
zurückkommen, wenn sich die deutsche Revolte verschlimmern sollte! Ich
hoffe, dass das nicht passiert.“ [...] Aus Moskau stimmten Stalins
Propagandisten ein: „ Das hitlerische Deutschland wird nicht durch
aufrührerische Generäle auf die Knie gezwungen werden, sondern durch uns
und unsere Verbündeten [14]!“ [...]
Dieser Machiavellismus ist umso befremdlicher, wenn man sich vor Augen
hält das Churchill, Roosevelt und Stalin damals schon seit mehr als einem
Jahr von der gegen die Juden gerichtete „Endlösung“ wussten. Doch anstatt
den Holocaust durch den Widerstand beenden zu lassen oder auch nur ein
einziges Mal mit gezielten Luftschlägen gegen die Wach- und
Vernichtungseinheiten auf das Geschehen einzuwirken, mühte man sich um
seine propagandistische Instrumentalisierung. Etwa um den Kampfeswillen
der eigenen Soldaten anzuspornen oder – wie bei Churchills
Zivilbombardements geschehen – um eigene Terrorkampagnen als
Vergeltungsschläge zu begründen. Auch die Zwangsmaßnahmen gegen
Deutschland wie Teilung, Besetzung und „Umerziehung“ fanden hier eine
willkommene zusätzliche Argumentationsplattform.
Um die Doppelzüngigkeit noch zu steigern, wurde den unterlegenen
Deutschen die zurückliegende und fortdauernde Zerstörung ihres Landes
damit erklärt, dass sie sich der Nazis nicht frühzeitig selbst entledigt
hatten. Unter der Überschrift „grundlegende Ziele der Militärregierung in
Deutschland“ forderte der US-Generalstab am 26. April 1975 von dem
Oberbefehlshaber der Besatzungstruppen an vorderster Stelle: „ Es muss
den Deutschen klargemacht werden, dass Deutschlands rücksichtslose
Kriegsführung und der fanatische Widerstand der Nazis die deutsche
Wirtschaft zerstört und Chaos und Leiden unvermeidlich gemacht haben und
dass sie nicht der Verantwortung für das entgehen können, was sie selbst
auf sich geladen haben.“ Bruchlos daran anschließend heißt es, die Maske
des edlen Ritters ein Stück weit freigegebend: „Deutschland wird nicht
besetzt zum Zwecke seiner Befreiung, sondern als ein besiegter
Feindstaat. Ihr Ziel ist ... die Besetzung Deutschlands, um gewisse
wichtige alliierte Absichten zu verwirklichen.“
Der Preis ist das wert
Rückblickend kann festgestellt werden das das Scheitern des Stauffenberg-
Aufstandes katastrophale Kriegsfolgen nach sich zog: Aufgrund der
fortgesetzten alliierten Sabotage gegen den antifaschistischen
Widerstand, die soweit gingen, deutsche Freiheitskämpfer den Nazis ans
Messer zu liefern, wurden die Kämpfe um ihr blutigstes Jahr verlängert.
Es war das Jahr der Zerstörung der deutschen Städte, das Jahr der
millionenfachen Vertreibungen, das Jahr, in dem eine Arberzahl von Juden
nach der Räumung der KZs auf den todbringenden Evakuierungsmärschen vor
Erschöpfung und Krankheiten umkam. Endresultat? Zwischen den 20. Juli
1944 und dem 8.Mai 1945 ließen allein auf dem heiß umkämpften
europäischen Kriegsschauplatz 10 Millionen Menschen ihr Leben: Soldaten
und Zivilisten, nicht nur deutsche, sondern auch Russen, Franzosen,
Engländer und Amerikaner, mehr als in den gesamten vorangegangenen fünf
Jahren dieses schlimmsten Konflikts der menschlichen Geschichte. Es war
ein hoher Preis. Aber die Politik ist freigiebig, wenn es um die
Verzinsung von Opferzahlen geht.
Erinnern wir uns, dass George Bush se. am Ende des ersten Irak Krieges
den auf Bagdad zumarschierenden General Schwarzkopf zurückgriff, wodurch
Saddam Hussein im Amt verblieb. Um die Schlacht auf anderen Ebenen
weiterführen zu können, verhängte die UNO anschließend auf Drängen der
USA und Großbritanniens rigide Boykottmaßnahmen gegen die einstige
Vormacht des Mittleren Ostens. Die Auswirkungen auf das geschwächt am
Boden liegende Land waren verheerend, während Washington strategisch und
ökonomisch punkten konnte. In der in Nordamerika ausgestrahlten
Fernsehsendung „60 Minutes“ fragte darob die Moderatorin Leslie Stahl am
12.5.1996 US-Außenministerin Albright: „ Wir haben gehört das eine halbe
Millionen Kinder (aufgrund der Wirtschaftssanktionen) gestorben sind. Ich
meine, das sind mehr Kinder, als in Hiroshima gestorben sind. Ist das den
Preis wert?“ Madeleine Albright bezweifelte die Zahlen gar nicht und
erwiderte: “Ich denke, das ist eine sehr harte Wahl, aber wir denken, der
Preis ist das wert!“ [11]
Fußnoten:
[1] Knightly, Phillip. The Master Spy. The Storyof Kim Philby, New York:
Alfred A. Knopf, 1989, Seite 108.
[2] Beschloss, Michael. The Conquerors: Roosevelt, Truman and The
Destruction of Hitler`s Germany, 1941-1945, New York: Simon & Schuster
2002, Kapitel 1: The Plot to Murder Hitler.
[3] Krause, Friedricg (Hrsg.), Goerdelers politisches Testament.
Dokumente des anderen Deutschland, New York: 1945, S. 58.
[4] Seldes, Georges. Facts and Facism, New York: In Fact Inc, 1943, Seite
122.
[5] Tarpley, Webste.
[6] Beschloss, Michael. The Conquerors: Roosevelt, Truman and The
Destruction of Hitler`s Germany, 1941-1945, New York: Simon & Schuster
2002, Kapitel 1: The Plot to Murder Hitler.
[7] Die Erkenntnis einer möglichen Symbiose datiert bereits auf die 20er
Jahre. Über den Wallstreetbankier Warburg wurden bereits 1921 erste Fäden
geknüpft. Während sich Lenin einer zu diesem Zweck voranzutreibenden
deutschen Faschisierung verweigerte, schlug Stalin in den Handel ein. Mit
dieser Zeit – jedoch nicht vorher – begann der Aufstieg Hitlers. Vgl.
Eggert Wolfgang. Im Namen Gottes – Israels Geheimvatikan, Band 3,
München: Chronos 2004. Er wurde unterstützt durch anglomerikanische
Antikommunisten wie auch durch durch längerfristig planende Geopolitiker
vom Zuschnitt der „Großen Drei“.
[8] Klemperer, Klemens von. German Resistance Against Hitler: The Search
for Allies Abroad: 1938-1945. New York: Clarendon Press/ London: Oxford
University Press 1992, Seite 386. Bezug auf New York Times vom 9. August
1944.
[9] Rothfels, Hans. The German Opposition to Hitler: An Appraisal,
Hinsdale/III.: H. Regnery Co 1948, Seite 160 f. Bezug auf New York Times
vom 9. August 1944 sowie Diese 'Verbrecher', die dem Krieg ein Ende
setzen wollten, Artikel in der „Civilta Cattolica“, von Giovanni Sale.
Interview: Davide Malacaria, 2003.
[10] Klemperer, Klemens von. German Resistance Against Hitler: The Search
for Allies Abroad: 1938-1945. New York: Clarendon Press/ London: Oxford
University Press 1992, Seite 386.
[11] Walter Benjamin Research Syndicate, http://www.wbenjamin.org/WB-
Kiosk.htm/,WBKiosk,11.10.2001
Quelle und gesamter Text:
http://www.chronos-medien.de/weblog/stauffenberg.html
Siehe Auch: Geheimakte Rudolf Heß: http://www.wfg-gk.de/
nachrichten151.html
Literaturhinweis: Martin Allen: Churchills Friedensfalle. Das Geheimnis
des Heß-Fluges 1941. Druffel & Vowinckel 2003.
als ein von Verrätern begangenes Verbrechen. Der Hintergrund enthüllt
divergierende "Befreiungs"-Verständnisse sowie die Eisbrecherfunktion des
Faschismus für die "Großen Drei". Ein Text von Wolfgang Eggert.
Die Regie der Sieger
"Eine Bande von Verbrechern hat ein Attentat auf Hitler verübt. Der zum
Glück unversehrt gebliebene Führer konnte den Putsch einer kleinen Bande
von Verbrechern vereiteln, die versucht hatte, ihn umzubringen. Die
Hinrichtung der verhafteten Vaterlandsverräter wird bald stattfinden." So
lauteten zeitgenössische Berichte über den am 20. Juli 1944 begangenen
Versuch, den berüchtigten Naziführer zu beseitigen. Sie würden kaum mehr
Aufmerksamkeit verdienen - wenn da nicht der Umstand wäre, daß es nicht
die Nazi-Propaganda war, die das legendäre Attentat des deutschen
Widerstands auf diese Weise abtat, sondern die angloamerikanische Presse.
Sie gab damit die einhellige Meinung der allierten Kriegsführung wieder:
die Nazis, so ließ etwa Churchill verlautbaren, hätten ihnen nur die
Arbeit abgenommen; sie hätten mit den Verschwörern ebenfalls abrechnen
müssen, auch sie waren ihre Feinde.
Tatsächlich musste den Alliierten das Scheitern des 20. Juli 1944 mehr
als gelegen kommen. Man stelle sich vor: Hitler stirbt mitten im Sommer
1944. Ein breitgefächertes Bündnis von Widerstandskämpfern übernimmt die
Regierung, auf deren Geheiß hin die deutschen Truppen die Waffen
niederlegen. Die Kampfhandlungen enden jenseits der Grenzen einer
großdeutschen Nation, die das von Britannien so eifersüchtig überwachte
Gleichgewicht auf dem Kontinent aus der Waagschale geworfen hat. Doch
Besatzung oder gar Teilungen sind unter den gegebenen Umständen nicht in
Sicht. Mehr noch, den gerade erst an den Stränden der Bretagne
angelandeten Amerikanern bleibt es verwehrt, ihre militärische Präsenz
nach Westeuropa zu tragen. Und die Sowjets erhalten keinen Zugriff auf
die Länder Osteuropas, die bald hinter einem "Eisernen Vorhang"
verschwinden werden: Polen, Ungarn, Bulgarien, die Tschechei, Rumänien,
das Baltikum. Dieses Szenario konnte unmöglich im Interesse der
Alliierten liegen. Und so musste der Krieg andauern, bis die siegreichen
Armeen Stalins, Churchills und Roosevelts ihre längst untereinander
abgesteckten "Claims" besetzt hatten. Bis zum Handschlag von Torgau und
der Besetzung Berlins musste fanatisch gekämpft werden. Die Regie der
Sieger rief nach SS-Truppen, nach Volksstürmen, nach Parteibonzen, die
Hitlerjungen mit Hakenkreuzfahnen im Arm ins letzte Gefecht schickten.
Vor dem Hintergrund diente der Nationalsozialismus London, Washington und
Moskau auch als psychologisches weil plakatives Feindbild - ein
Feigenblatt, das mit einer Machtübernahme von Nazigegnern, demokratischen
zudem, fortgeweht worden wäre. So mag sich vielleicht insgesamt besser
verstehen lassen, wieso die Versuche der deutschen Widerständler,
ausländische Verbündete für ihre Pläne zum Umsturz und zur anschließenden
Neuordnung zu finden, ständig frustriert werden mussten. Und zwar an
alleroberster Stelle.
Goerdeler - der "Verräter"
Tatsächlich verfügte der "abenteuerliche Widerstand der Junker" fernab
alliierter Kriegspropaganda in Wirklichkeit über ganz vorzügliche
Referenzen. Vor allem im angloamerikanischen Raum, wohin die Verschwörer
des 20. Juli und des Kreisauer Kreises ob ihrer konservativen
Grundhaltung auch hin tendierten. Fabian von Schlabrendorff, dem wir das
Buch "Offiziere gegen Hitler" verdanken, wurde bereits 1939 von Winston
Churchill empfangen. Der Diplomat Adam von Trott zu Solz, Sohn einer
englischen Mutter und ehemaliger Rhodes-Stipendiat in Oxford, hatte
Zugang zur gesellschaftlichen und intellektuellen Elite der Insel. Er
traf 1939 mit dem britischen Premier Chamberlain und Außenminister Lord
Halifax zusammen. Trott war es auch, der gemeinsam mit Hans Bernd
Gisevius, den Leiter des amerikanischen Geheimdienstes in Bern Allan W.
Dulles über die Pläne des Widerstandes informierte. Alexander Kirk, der
amerikanische Geschäftsträger in Berlin, war mit dem Organisator des
Kreisauer Kreises Helmuth, James Graf von Moltke, bekannt und vermittelte
die Verbindung zu dem Diplomaten George F. Kennan, der später als
Historiker über die Gespräche berichtete. Die Kontakte des deutschen
Widerstandes ins Ausland waren also vielfältig. Und ernüchternd. Vor und
nach Ausbruch des Krieges.
Als sich der zivile Führer des 20. Juli, Karl Friedrich Goerdeler, im
März 1938 mit den Alliierten in Kontakt setzte, bereiteten ihm diese
einen mehr als kühlen Empfang. In London bezichtigte ihn der Erste
Ratgeber des britischen Außenministers, Robert Vansittart, sogar des
Verrats. Dasselbe galt auch für den Oberleutnant Ulrich von Schwerin, der
vor dem Einmarsch in Polen nach London entsandt wurde, um die Engländer
davon zu überzeugen, daß die Invasion vereitelt werden könnte, wenn die
Engländer Hitler zu verstehen geben würden, daß sie bereit waren, die
slawische Nation zu verteidigen. "Nur die Gefahr eines Krieges an zwei
Fronten kann Hitler bremsen," lautete seine Botschaft. Die auch dieses
Mal auf taube Ohren fiel.
Nach Kriegsausbruch versuchte Trott zu Solz am Rande einer Konferenz in
Washington Präsident Roosevelt zur Unterstützung einer Denkschrift zu
bewegen. Diese sollte die sich formierende Opposition gegen Hitler
ermutigen. Vergeblich. Ab 1942 wurden seitens Emissären des Kreisauer
Kreises Versuche unternommen, den Alliierten klarzumachen, daß es
durchaus andersdenkende Kreise gab, die den Nazismus zutiefst verachteten
und daß die Alliierten den Nazismus keinesfalls mit dem deutschen Volk
gleichsetzen dürften. Aber eine solche Unterscheidung wurde von den
Alliierten nicht akzeptiert. Chamberlain zeigte eine "eisige" Haltung,
Roosevelt hielt Gespräche für "untunlich" und 1942 ließ er einen
Mittelsmann wissen, daß seine Bitte um Fühlungnahme die "offizielle
Politik" in "Größte Verlegenheit" bringe. Die Friedensangebote des
deutschen Widerstands blockte Außenamtschef Eden mit der Bemerkung, daß
die Angelegenheit zu den Akten gelegt worden sei, während Churchill mit
der Erklärung konterte, daß die Atlantik-Charta nicht für die
Achsenmächte gelte.
Bedingungslose Kapitulation als Garant des Totalen Krieges
Und als nach dem Kriegseintritt Amerikas die Friedensbemühungen von
deutscher Seite (der nazistischen und der widerständlerischen
gleichermaßen) verstärkt wurden, da erhoben die Alllierten im Januar 1943
auf der Casablanca-Konfernez die Forderung der bedingunglosen deutschen
Kapitulation. Um gleich darauf in aller Öffentlichkeit geradezu
katastrophische Kriegsziele zu diskutierten, die für keine deutsche
Regierung annehmbar sein konnten. Damit setzte die bedingungslose
Kapitulation, wenn sie durch eine verantwortungsbewußte Regierung in
Berlin verkündet werden sollte, eine totale Niederlage voraus. Im
Umkehrschluß hieß das, daß jetzt aus deutscher Perspektive nur mehr ein
schmaler Türausschnitt übrig war, an dessen Pfosten die blutigen Parolen
"Totaler Krieg" und "Endsieg" angeschlagen standen.
Die Folgen waren für die Männer des 20. Juli, die jetzt nur noch sehr
schwer Unterstützung für Ihre Widerstandsarbeit finden konnten, fatal.
Dies zumal die Alliierten in Casablanca einem "besseren Deutschland" die
kalte Schulter zeigten. Es wäre leicht gewesen, die verhängnisvolle
Forderung nach "bedingungsloser Kapitulation" mit dem zur Opposition
ermutigenden Nebensatz zu verbinden: "...so lange Hitler und sein
Naziregime an der Macht sind". Unzweifelhaft hätten auf diesem Wege eine
ganze Reihe führender Generäle - darauf hoffend, daß eine
Umsturzregierung in diesem aussichtlosen Kräftemessen bessere
Friedensbedingungen erhielte als die bestehende - den Weg zum Widerstand
gefunden. Anstelle dessen wurde nun die bedingungslose Kapitulation vom
deutschen Staat verlangt, was - ohne das direkt zu benennen - die Männer
um Stauffenberg mit Hitlers Schergen auf ein und dieselbe Stufe stellte.
Während das alliierte Lager den Widerstand in sämtlichen außerdeutschen
Ländern unterstützte, untergrub es zugleich in geradezu herausfordernder
Art und Weise jenen im direkten Feindesland.
Anglo-amerikanische Wasserträger für Hitler
Dennoch muss vor diesem Hintergrund die Frage gestellt werden, ob es ein
Doppelspiel der Alliierten gab, das seinen logischen Höhepunkt darin
fand, dass man den Aufstand vom 20. Juli vom Ausland her als eine
kontrollierte Kettenreaktion ablaufen ließ. Fakt ist nämlich: 1. Die
deutschen Widerständler hielten bis kurz vor dem 20. Juli Kontakt zu den
Briten wie den Amerikanern, die ihnen Sympathie suggerierten. 2. Sie
wurden von diesen Seiten zu ihrem Tun ermutigt, in ihrem Handeln
unterstützt und aufgefordert, vor möglichen Regierungsunterhandlungen
„von-gleich-zu-gleich“ ihre Stärke unter Beweis zu stellen [1]. 3. Der
Widerstand arbeitete seinen Putschplan und ein akkurate Fenster aus.
Beides wurde den angloamerikanischen Geheimdiensten zugetragen,
offenkundig, weil man deutscherseits von einer Zusammenarbeit ausging. So
meldete Allan Dulles, Kopf des US-Geheimdienstes „Office of Strategic
Sevices“ in der Schweiz, Anfang Juni 1944, dass „ die nächsten paar
Wochen unsere letzte Chance sind, die Bereitschaft der Deutschen an den
Tag zu legen, selbst ihr Land von Hitler und seiner Bande zu befreien und
anstelle dessen eine ordentliche Regierung einzusetzen“ [2].4.
Unmittelbar vor dem Losschlagen erhielt die Naziführung entsprechende
Warnungen, durch welche es ihr gelang, den zivilen Sektor der
Verschwörung abzugreifen: Der designierte Innenminister der
Übergangsregierung, der Sozialdemokrat (mdR) Julius Leber wurde am 4.
Juli bei einem konspirativen Treffen mit Angehörigen des kommunistischen
Widerstandes von der Gestapo verhaftet. Nicht weniger als 200 weitere
Verhaftungen schlossen sich an. Am 18. Juli 1944 kursierten bereits
Steckbriefe, die auf die Ergreifung des neuen Reichskanzlers in Spe, den
ehemaligen Leipziger Oberbürgermeister Dr. Carl Goerdeler, eine Belohnung
aussetzen. Als Goerdeler schließlich ergriffen wurde, führte er bittere
Klage über den Verrat der Briten an Deutschland. In seinem politischen
Testament nannte er „Neville Chamberlain und seine Clique selbst eine Art
Faschisten“, Faschisten, die „ mit Hilfe des Nationalsozialismus“ ihr
„Profitsystem“ retten wollten [3]. Mit diesem von der
Zeitgeschichtsforschung viel zu selten beachteten Fluch spielte Goerdeler
auf den Umstand an, dass die Nazis seit den zwanziger Jahren von rechten
Engländern zu einem Kreuzzug gegen das sowjetische Schreckensgespenst
regelrecht aufgerüstet wurden.
Aufgeklärte Selbstsucht
Doch auch jenseits des großen Teiches gab es eine starke Lobby für die
Braun- und Schwarzhemden: „Eine Clique von US-Industriellen“, bekundete
der US-Botschafter in Deutschland, William E. Dodd, 1937 gegenüber einem
Reporter der New York Times, „arbeitet eng mit den Faschistenregimes in
Deutschland und Italien zusammen. Ich hatte auf meinem Posten in Berlin
oft Gelegenheit zu beobachten, wie nahe einige unserer amerikanischen
regierenden Familien dem Naziregime sind. Sie trugen dazu bei, den
Faschismus an die Macht zu verhelfen und sind darum bemüht, ihn dort zu
halten [4].“ Unter die regierenden Familien Amerikas ist nun zweifellos
die Busch-Dynastie zu rechnen. Deren damaliges Oberhaupt Prescott – Vater
von Präsident George Bush sen. und Großvater von George W. – amtierte als
Direktor beziehungsweise Aufsichtsratsmitglied von vier Unternehmen, die
im Oktober 1942 allesamt wegen „Naziverbindungen“ staatlich konfisziert
wurden [5]. sein damaliger Syndikus war niemand geringerer als Allan W.
Dulles, welcher ebenfalls auf Hitlers Barbarossafeldzug setzte, zugleich
aber den Kriegseintritt seines Landes (wie er sagte, aus „aufgeklärter
Selbstsucht“ heraus) vorangetrieben hatte.
Jetzt, da der demokratische Präsident Roosevelt entschlossen schien, die
Nachkriegswelt mit den Sowjets zu teilen, setzte der Republikaner Dulles
auf einem Separatfrieden mit dem konservativen Teil des Widerstands, dem
es nach einer Machtergreifung ermöglicht werden sollte, im Osten den
Sozialismus zu beerdigen. Gerade acht Tage, bevor Stauffenberg seine
Bombe hochgehen ließ, drahtete Dulles aus dem schweizerischen Bern, das
ein „dramatisches Ereignis“ in Kürze „im Norden“ über die Bühne gehen
könnte. Um werbend hinzuzufügen, dass eine Gruppe der Anti-Hitler-
Verschwörung bestrebt sei, „zu verhindern, dass Zentraleuropa ... unter
die Kontrolle der Russen komme [6]. doch diese antisowjetische Vision war
ihrer Zeit mindestens ein Jahr voraus und in den Etagen der Macht tickten
die Uhren noch anderes. Quasi als Warnschuss lancierte die Presse die
Nachricht, der spätere CIA-Chef hätte Anfang 1933 im Hause eines engen
Geschäftspartners – das Kölner Bankiers Schroeder – die
Koalitionsregierung zwischen Hitler und Papen auf den Weg gebracht; an
der Seite seines Bruders, der nach dem Krieg zum US Außenminister erhoben
werden sollte.
Ebenfalls Indiskretionen waren es, die Stauffenberg währenddessen in
Deutschland zwangen, den vorher so oft abgesprochenen Umsturzplan
tatsächlich am 20. Juli ablaufen zu lassen. Am 18. Juli 1944 wurde
nämlich bereits in Diplomatenkreisen über das erwartete Großereignis
getuschelt. Weiteres Zuwarten bedeutete, das Unternehmen der Gestapo in
die Hände zu spielen. Als Stauffenberg in die Wolfsschanze beordert
wurde, war der Beschluss unumstößlich, diesmal auf alle Fälle zu Bomben.
Heute weiß jedes Kind, dass der Anschlag fehl ging. Kaum bekannt,
beziehungsweise nur ungenügend behandelt wurde dagegen der tieferliegende
Grund: die Sprengkraft jener Bombe, die Graf Stauffenberg zur Zündung
brachte, war für eine sichere Tötungsaktion weit zu schwach bemessen.
Hitler wurde nicht einmal ernsthaft verletzt. Die offizielle Forschung
mäandert gern an der These, dass die Höllenaschine vor ihrer Detonation
einige Fuß weit von Hitler weg geschoben worden war. Auch habe ein
Holztisch die Durchschlagskraft der Sprengladung entscheidend gebremst.
Abgesehen davon, dass die Unversehrtheit von Hitlers unteren Extremitäten
dieser Behauptung den Boden entzieht, ist festzuhalten, dass trotz langer
Tradition kein Fall eines Bombenattentat bekannt wäre, in dem ein Tisch
einen derartigen Anschlag ins geradezu wirkungslose hätte verpuffen
lassen. Fakt dagegen ist, dass die Sprengkraft der Bombe extrem schwach
bestimmt worden sein muss. Darf es da verwundern, dass das Corpus Delicti
englischer Herkunft war?
Vermutlich hätten die Männer um Stauffenberg ihren Coup niemals ablaufen
lassen, wenn ihnen die eigentlichen Kriegsziele und die daraus
resultierenden Zusammenhalten im Bündnis der Alliierten bekannt gewesen
wären. Anders als gewiss von Dulles oder Empirelastigen Briten
suggeriert, galten unter den „Großen Drei“ nach wie vor die öffentlichen
Treueschwüre und – zwischen Stalin und Roosevelt – das bereits lange vor
Kriegsausbruch zu datierende Einverständnis, den faschistischen Popanz zu
nutzen, um die Welt unter sich aufzuteilen [7]. Die Forderung nach
bedingungsloser Kapitulation und das Verbot gesonderter Friedensschlüsse
trug dem Rechnung. Darüber hinaus wusste Roosevelt nur zu gut, dass es
ein Friedensgesuch einer neudemokratischen Regierung in Berlin ihm und
Churchill unmöglich machen würde, den alliierten Soldaten zu erklären,
warum es zum Preis weitere Millionen Menschen leben nötig sein sollte,
weiter zu kämpfen. Diese nicht ganz leichte Aufgabe fiel nun der
alliierten Presse zu, die sich zu dem Spagat genötigt sah, eine Revolte
gegen einen Despoten mit dessen Worten zu erklären.
Die Atmosphäre der finsteren Verbrecherwelt
So textete denn die New York Times über das Attentat, dass dessen
Einzelheiten mehr an „ die Atmosphäre der finsteren Verbrecherwelt“
erinnerten als an die, welche man „ normalerweise in einem Offizierskorps
eines Kulturstaates erwarten würde.“ Das renommierte Blatt zeigte sich
entrüstet darüber, dass höchste Offiziere ein Jahr lang an dem Komplott
„gegen das Oberhaupt des Staates und den Oberbefehlshaber der
Streitkräfte“ gearbeitet hätten. Ein Komplott, bei dem man sich noch dazu
„einer Bombe, der typischen Waffe der Unterwelt“ bedient hatte“ [8].
Eine andere wichtige US-Zeitung, The Harald Tribune, kommentierte: „ Im
Allgemeinen bedauern es die Amerikaner keinesfalls, dass Hitler von der
Bombe verschont wurde und sich nun persönlich seiner Generäle entledigt.
Außerdem haben die Amerikaner mit Aristokraten nichts am Hut, ganz
besonders nicht mit solchen, die Dolchstöße ausführen.“ [9]
Und die London Times schlug nach, es wäre wohl kaum nötig hervorzuheben,
dass Hitlers Gegner keine Freunde der Alliierten sind: „ Die Generäle,
die sich als Thronfolger aufspielten, handelten so, nicht als Verfechter
der Freiheit, sondern als Verfechter des Militarismus.“ [10]
Eine offenbar an zentraler Stelle ausgegebene Sprachregelung, die darauf
abzielte, Sympathien der eigenen Bevölkerung von den deutschen Vorgängen
abzuziehen, bewirkte, dass die alliierte Presse ganz allgemein die breite
Beteiligung von Zivilisten an den Umsturzplänen bestritt oder verschwieg.
Allenthalben wurde stattdessen gebetsmühlenartig von der „Verschwörung
der Generäle“, von einer „Intrige des Adels“ oder auch vom „Widerstand
der Junker“ gesprochen, hinter dem sich nichts als der verzweifelte
Versuch in ihrem Ehrgeiz verletzter Militärs verberge, aus Interesse an
der eigenen Karriere den Tyrannen zu ermorden. Eine rein soldatische
Verzweiflungstat ohne jeden ethischen Hintergrund.
Dass wir besser dastehen
In genau diesem Sinne wurde der antifaschistische Aufstand von Churchill
verhöhnt. Vor dem Parlament erklärte er am 2. August 1944, dass die Köpfe
der deutschen Führung lediglich versuchten, ihrem vorgezeichnete
Schicksal, der absolute Niederlage, zu entgehen, indem sie „sich
gegenseitig ermordeten.“ [...] Währenddessen zeigte sich auch das Weiße
Haus in Sorge um „seinen“ Führer. So schrieb Franklin D. Roosevelt an
seine Frau Eleonor aus Hawaii: „Möglicherweise muss ich überstürzt
zurückkommen, wenn sich die deutsche Revolte verschlimmern sollte! Ich
hoffe, dass das nicht passiert.“ [...] Aus Moskau stimmten Stalins
Propagandisten ein: „ Das hitlerische Deutschland wird nicht durch
aufrührerische Generäle auf die Knie gezwungen werden, sondern durch uns
und unsere Verbündeten [14]!“ [...]
Dieser Machiavellismus ist umso befremdlicher, wenn man sich vor Augen
hält das Churchill, Roosevelt und Stalin damals schon seit mehr als einem
Jahr von der gegen die Juden gerichtete „Endlösung“ wussten. Doch anstatt
den Holocaust durch den Widerstand beenden zu lassen oder auch nur ein
einziges Mal mit gezielten Luftschlägen gegen die Wach- und
Vernichtungseinheiten auf das Geschehen einzuwirken, mühte man sich um
seine propagandistische Instrumentalisierung. Etwa um den Kampfeswillen
der eigenen Soldaten anzuspornen oder – wie bei Churchills
Zivilbombardements geschehen – um eigene Terrorkampagnen als
Vergeltungsschläge zu begründen. Auch die Zwangsmaßnahmen gegen
Deutschland wie Teilung, Besetzung und „Umerziehung“ fanden hier eine
willkommene zusätzliche Argumentationsplattform.
Um die Doppelzüngigkeit noch zu steigern, wurde den unterlegenen
Deutschen die zurückliegende und fortdauernde Zerstörung ihres Landes
damit erklärt, dass sie sich der Nazis nicht frühzeitig selbst entledigt
hatten. Unter der Überschrift „grundlegende Ziele der Militärregierung in
Deutschland“ forderte der US-Generalstab am 26. April 1975 von dem
Oberbefehlshaber der Besatzungstruppen an vorderster Stelle: „ Es muss
den Deutschen klargemacht werden, dass Deutschlands rücksichtslose
Kriegsführung und der fanatische Widerstand der Nazis die deutsche
Wirtschaft zerstört und Chaos und Leiden unvermeidlich gemacht haben und
dass sie nicht der Verantwortung für das entgehen können, was sie selbst
auf sich geladen haben.“ Bruchlos daran anschließend heißt es, die Maske
des edlen Ritters ein Stück weit freigegebend: „Deutschland wird nicht
besetzt zum Zwecke seiner Befreiung, sondern als ein besiegter
Feindstaat. Ihr Ziel ist ... die Besetzung Deutschlands, um gewisse
wichtige alliierte Absichten zu verwirklichen.“
Der Preis ist das wert
Rückblickend kann festgestellt werden das das Scheitern des Stauffenberg-
Aufstandes katastrophale Kriegsfolgen nach sich zog: Aufgrund der
fortgesetzten alliierten Sabotage gegen den antifaschistischen
Widerstand, die soweit gingen, deutsche Freiheitskämpfer den Nazis ans
Messer zu liefern, wurden die Kämpfe um ihr blutigstes Jahr verlängert.
Es war das Jahr der Zerstörung der deutschen Städte, das Jahr der
millionenfachen Vertreibungen, das Jahr, in dem eine Arberzahl von Juden
nach der Räumung der KZs auf den todbringenden Evakuierungsmärschen vor
Erschöpfung und Krankheiten umkam. Endresultat? Zwischen den 20. Juli
1944 und dem 8.Mai 1945 ließen allein auf dem heiß umkämpften
europäischen Kriegsschauplatz 10 Millionen Menschen ihr Leben: Soldaten
und Zivilisten, nicht nur deutsche, sondern auch Russen, Franzosen,
Engländer und Amerikaner, mehr als in den gesamten vorangegangenen fünf
Jahren dieses schlimmsten Konflikts der menschlichen Geschichte. Es war
ein hoher Preis. Aber die Politik ist freigiebig, wenn es um die
Verzinsung von Opferzahlen geht.
Erinnern wir uns, dass George Bush se. am Ende des ersten Irak Krieges
den auf Bagdad zumarschierenden General Schwarzkopf zurückgriff, wodurch
Saddam Hussein im Amt verblieb. Um die Schlacht auf anderen Ebenen
weiterführen zu können, verhängte die UNO anschließend auf Drängen der
USA und Großbritanniens rigide Boykottmaßnahmen gegen die einstige
Vormacht des Mittleren Ostens. Die Auswirkungen auf das geschwächt am
Boden liegende Land waren verheerend, während Washington strategisch und
ökonomisch punkten konnte. In der in Nordamerika ausgestrahlten
Fernsehsendung „60 Minutes“ fragte darob die Moderatorin Leslie Stahl am
12.5.1996 US-Außenministerin Albright: „ Wir haben gehört das eine halbe
Millionen Kinder (aufgrund der Wirtschaftssanktionen) gestorben sind. Ich
meine, das sind mehr Kinder, als in Hiroshima gestorben sind. Ist das den
Preis wert?“ Madeleine Albright bezweifelte die Zahlen gar nicht und
erwiderte: “Ich denke, das ist eine sehr harte Wahl, aber wir denken, der
Preis ist das wert!“ [11]
Fußnoten:
[1] Knightly, Phillip. The Master Spy. The Storyof Kim Philby, New York:
Alfred A. Knopf, 1989, Seite 108.
[2] Beschloss, Michael. The Conquerors: Roosevelt, Truman and The
Destruction of Hitler`s Germany, 1941-1945, New York: Simon & Schuster
2002, Kapitel 1: The Plot to Murder Hitler.
[3] Krause, Friedricg (Hrsg.), Goerdelers politisches Testament.
Dokumente des anderen Deutschland, New York: 1945, S. 58.
[4] Seldes, Georges. Facts and Facism, New York: In Fact Inc, 1943, Seite
122.
[5] Tarpley, Webste.
[6] Beschloss, Michael. The Conquerors: Roosevelt, Truman and The
Destruction of Hitler`s Germany, 1941-1945, New York: Simon & Schuster
2002, Kapitel 1: The Plot to Murder Hitler.
[7] Die Erkenntnis einer möglichen Symbiose datiert bereits auf die 20er
Jahre. Über den Wallstreetbankier Warburg wurden bereits 1921 erste Fäden
geknüpft. Während sich Lenin einer zu diesem Zweck voranzutreibenden
deutschen Faschisierung verweigerte, schlug Stalin in den Handel ein. Mit
dieser Zeit – jedoch nicht vorher – begann der Aufstieg Hitlers. Vgl.
Eggert Wolfgang. Im Namen Gottes – Israels Geheimvatikan, Band 3,
München: Chronos 2004. Er wurde unterstützt durch anglomerikanische
Antikommunisten wie auch durch durch längerfristig planende Geopolitiker
vom Zuschnitt der „Großen Drei“.
[8] Klemperer, Klemens von. German Resistance Against Hitler: The Search
for Allies Abroad: 1938-1945. New York: Clarendon Press/ London: Oxford
University Press 1992, Seite 386. Bezug auf New York Times vom 9. August
1944.
[9] Rothfels, Hans. The German Opposition to Hitler: An Appraisal,
Hinsdale/III.: H. Regnery Co 1948, Seite 160 f. Bezug auf New York Times
vom 9. August 1944 sowie Diese 'Verbrecher', die dem Krieg ein Ende
setzen wollten, Artikel in der „Civilta Cattolica“, von Giovanni Sale.
Interview: Davide Malacaria, 2003.
[10] Klemperer, Klemens von. German Resistance Against Hitler: The Search
for Allies Abroad: 1938-1945. New York: Clarendon Press/ London: Oxford
University Press 1992, Seite 386.
[11] Walter Benjamin Research Syndicate, http://www.wbenjamin.org/WB-
Kiosk.htm/,WBKiosk,11.10.2001
Quelle und gesamter Text:
http://www.chronos-medien.de/weblog/stauffenberg.html
Siehe Auch: Geheimakte Rudolf Heß: http://www.wfg-gk.de/
nachrichten151.html
Literaturhinweis: Martin Allen: Churchills Friedensfalle. Das Geheimnis
des Heß-Fluges 1941. Druffel & Vowinckel 2003.