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2008-08-30 10:49:52 UTC
Shalom Gilad war im Sommer 1945 im Restreich unterwegs: "Wir trugen
die Uniform der britischen Militärpolizei. Klaus, unser blauäugiger
'Arier', führte die Gespräche, da er als einziger von uns fließend
Englisch sprach. Er klopfte an die Haustür und fragte, ob Herr Soundso
hier wohne. Er habe sofort zu einer Vernehmung auf die Kommandantur
mitzukommen. Wir hatten einen Lastwagen mit Plane. In dem Moment, als
das arglose Opfer auf die Ladefläche klettern wollte und seinen Kopf
durch die Plane steckte, nahm ihn unser Mann in den Schwitzkasten, riß
ihn nach vorne und ließ sich mit ihm fallen. Diese Methode reichte
aus, um das Opfer zu erdrosseln oder ihm das Genick zu brechen. Und so
starben viele, ohne einen Laut von sich zu geben."
Auch Zeev Keren war damals auf der Jagd nach Deutschen. Hatten er und
seine Freunde ein Opfer ausgesucht, wurde rasch gehandelt: "Wir gingen
an einen zuvor ausgewählten Platz im Wald. Ich legte meine Hände um
seinen Hals, drückte zu. Er tat noch einige Atemzüge, und dann war es
aus. Anschließend sorgten wir dafür, daß man seine Leiche nicht fand."
Shalom Gilad und Zeev Keren - nur zwei Namen unter vielen - gehörten
jüdischen Banden an, die nach der Kapitulation der Wehrmacht Hunderte,
möglicherweise Tausende von Deutschen umbrachten.
Sam Halevi, Mitglied der 1944 von den Briten aufgestellten "Jewish
Brigade", berichtet: "Wenn wir mit dem Lastwagen auf der Landstraße
unterwegs waren, überholten wir häufig Radfahrer. Allein der Anblick
eines Deutschen erweckte in uns den Wunsch nach Rache. Wir fuhren
dicht an den Radfahrer heran, gaben Gas und rissen die Wagentür auf.
Dabei wurde der Mann vom Rad geschleudert und überrollt."
Deutsche Soldaten, die sich ergeben hatten, wurden kurzerhand
erschossen. "Andere haben deutsche Frauen vergewaltigt und haben dann
gesagt: Das ist unsere Rache", räumt der Tatbeteiligte Ollie Giveon
ein, der heute - völlig unbehelligt - als Fabrikant in Israel lebt.
Frauen und Radfahrer, Menschen, die den selbsternannten "Rächern"
zufällig über den Weg liefen - sie waren keine "NS-Täter". Den
"Rächern" ging es nicht darum, Rache an einzelnen, tatsächlichen "NS-
Tätern" zu üben, sondern um "Racheaktionen im großen Maßstab". Auf dem
Plan A stand die "Ausrottung ganzer Großstädte" - mit einigen
Millionen zivilen Todesopfern. Zu diesem Zweck sollte das Trinkwasser
in Hamburg, Frankfurt, Nürnberg und München vergiftet werden. Arno
Hamburger, Vorsitzender der Israelischen Kultusgemeinde in Nürnberg
und auch als SPD-Kommunalpolitiker in Nürnberg aktiv, war 1945 selber
als Angehöriger jener "Jüdischen Brigade" nach Deutschland gekommen.
Aus der Brigade rekrutierte sich die besonders skrupellose Gruppe
"NAKAM" (hebräisch für Rache).
Der jüdische Schriftsteller Yitzak Katzeneson sah in den Deutschen so
etwas wie Ungeziefer ein "verfaultes Verbrechervolk", "ein
abscheuliches Volk mit verseuchten Seelen, alle Millionen von ihnen
sollen erlöschen samt ihren Alten und ihren Jungen, ihren Frauen und
Kindern." Und in der zionistischen Zeitschrift "Dawar" hieß es: "unser
brennender Haß muß das deutsche Volk verfolgen... Rache, selbst wenn
sie alle umkommen, wenn sie alle verhungern und von Fremden regiert
werden."
Kein geringerer als Chaim Weizmann, damals Präsident der Zionistischen
Weltorganisation und später der erste Präsident des Staates Israel,
empfing den NAKAM-Anführer Abba Kovner. Weizmann, ein ausgebildeter
Chemiker, stimmte der "Vergeltung" zu und gab Kovner den
entscheidenden Tip, wie er in den Besitz des Giftes kommen könne. Auch
einen Geldgeber für die geplanten Verbrechen soll Weizmann vermittelt
haben.
Kovner reiste im Dezember 1945 nach Europa, in Uniform und mit
gefälschten Papieren an Bord eines Schiffs der Jüdischen Brigade. Im
Rucksack das Gift für Plan A (von dem Weizmann angeblich nichts wußte)
in Form von Milchdosen. Doch Kovner wurde noch während der Reise
verhaftet und seine Mitstreiter schütteten das Gift ins Meer. Die
Umstände sind bis heute nicht geklärt, Kovner glaubte fest an einen
Verrat, der die geplanten Racheaktionen verhindern sollte.
Die Mitglieder von Nakam wurden trotzdem aktiv. Sie reisten bereits im
September nach Deutschland. Durch das Verlorengehen des Giftes bei
Kovners Verhaftung trat Plan B in Kraft, Angriffe auf SS-
Internierungslager in Dachau und Weimar .
Zu einer Art Generalprobe kam es im April 1946 in Nürnberg-Langwasser.
Dort waren in einem US-Konzentrationslager zwischen 12000 und 15000
Deutsche inhaftiert, zumeist ehemalige Angehörige der Waffen-SS. In
einer Bäckerei gelang es den "Rächern", rund 3000 Brote für die
Internierten mit Arsen zu bestreichen. Rund 2000 Kriegsgefangene
erkrankten, davon Hunderte schwer, manche erblindeten. Es habe auch
einige hundert Todesopfer gegeben, rühmten sich die Täter noch nach
Jahrzehnten, doch läßt sich das nicht mehr beweisen. An der
Massenmordabsicht besteht kein Zweifel.
1946 konnte die Nürnberger Justiz der - sofort nach Palästina
geflüchteten - Täter nicht habhaft werden. Die Nürnberger
Staatsanwaltschaft leitete 1999 gegen zwei der in Israel noch lebenden
Tatverdächtigen ein Ermittlungsverfahren ein. Aus Israel war sogleich
zu hören, man denke -wie zu erwarten war- an keine Form der Amtshilfe.
Auch die Staatsanwaltschaft in Nürnberg zeigte sich bemerkenswert
lustlos. Am 8.Mai 2000, man beachte das Datum, wurde das Verfahren
eingestellt. Begründung: "Der gescheiterte Anschlag ist wegen
außergewöhnlicher Umstände des Falles verjährt."
Zwar verjähre Mord sowie versuchter Mord nach deutschem Recht nicht,
erläuterte Oberstaatsanwalt Klaus Hubmann: "Versuchter Mord kam hier
deswegen in Betracht, weil das unbemerkte Vergiften der für die
Lagerinsassen bestimmten Brote als heimtückisch im Sinne des Mord-
Tatbestandes gewertet werden konnte." Doch sei der Anschlag "nach
Abwägung aller Gesichtspunkte" als ein "Sonderfall" zu betrachten.
Wegen des "besonderen historischen Hindergrunds des Geschehens" sei
von "weiteren Ermittlungen abzusehen und das Verfahren einzustellen".
Juristen sind darüber einigermaßen fassungslos. Sie weisen darauf hin,
daß es im Strafgesetzbuch nirgendwo einen Passus gibt, der Morde und
versuchte Morde wegen "historischer Hintergründe" straffrei stellt. Es
wird vermutet, daß bei der Nürnberger Entscheidung politische
Einflüsse mitspielten. Deutsche Täter können jedenfalls mit solcher
Nachsicht nicht rechnen, auch nicht, wenn sie die damaligen
geschichtlichen Umstände geltend machen.
Einer der in Israel noch lebenden "Rächer" läßt sich heute gern nach
Deutschland einladen, um sich hier an Schulen als Versöhnungsvorbild
feiern zu lassen. Über seine "Vergeltungsaktionen" verliert er dabei
kein Wort. Unter den Zuhörern seiner Vorträge könnten die Nachkommen
von Deutschen sitzen, die damals nach einer Fahrradtour nicht nach
Hause zurückgekehrt sind... .
die Uniform der britischen Militärpolizei. Klaus, unser blauäugiger
'Arier', führte die Gespräche, da er als einziger von uns fließend
Englisch sprach. Er klopfte an die Haustür und fragte, ob Herr Soundso
hier wohne. Er habe sofort zu einer Vernehmung auf die Kommandantur
mitzukommen. Wir hatten einen Lastwagen mit Plane. In dem Moment, als
das arglose Opfer auf die Ladefläche klettern wollte und seinen Kopf
durch die Plane steckte, nahm ihn unser Mann in den Schwitzkasten, riß
ihn nach vorne und ließ sich mit ihm fallen. Diese Methode reichte
aus, um das Opfer zu erdrosseln oder ihm das Genick zu brechen. Und so
starben viele, ohne einen Laut von sich zu geben."
Auch Zeev Keren war damals auf der Jagd nach Deutschen. Hatten er und
seine Freunde ein Opfer ausgesucht, wurde rasch gehandelt: "Wir gingen
an einen zuvor ausgewählten Platz im Wald. Ich legte meine Hände um
seinen Hals, drückte zu. Er tat noch einige Atemzüge, und dann war es
aus. Anschließend sorgten wir dafür, daß man seine Leiche nicht fand."
Shalom Gilad und Zeev Keren - nur zwei Namen unter vielen - gehörten
jüdischen Banden an, die nach der Kapitulation der Wehrmacht Hunderte,
möglicherweise Tausende von Deutschen umbrachten.
Sam Halevi, Mitglied der 1944 von den Briten aufgestellten "Jewish
Brigade", berichtet: "Wenn wir mit dem Lastwagen auf der Landstraße
unterwegs waren, überholten wir häufig Radfahrer. Allein der Anblick
eines Deutschen erweckte in uns den Wunsch nach Rache. Wir fuhren
dicht an den Radfahrer heran, gaben Gas und rissen die Wagentür auf.
Dabei wurde der Mann vom Rad geschleudert und überrollt."
Deutsche Soldaten, die sich ergeben hatten, wurden kurzerhand
erschossen. "Andere haben deutsche Frauen vergewaltigt und haben dann
gesagt: Das ist unsere Rache", räumt der Tatbeteiligte Ollie Giveon
ein, der heute - völlig unbehelligt - als Fabrikant in Israel lebt.
Frauen und Radfahrer, Menschen, die den selbsternannten "Rächern"
zufällig über den Weg liefen - sie waren keine "NS-Täter". Den
"Rächern" ging es nicht darum, Rache an einzelnen, tatsächlichen "NS-
Tätern" zu üben, sondern um "Racheaktionen im großen Maßstab". Auf dem
Plan A stand die "Ausrottung ganzer Großstädte" - mit einigen
Millionen zivilen Todesopfern. Zu diesem Zweck sollte das Trinkwasser
in Hamburg, Frankfurt, Nürnberg und München vergiftet werden. Arno
Hamburger, Vorsitzender der Israelischen Kultusgemeinde in Nürnberg
und auch als SPD-Kommunalpolitiker in Nürnberg aktiv, war 1945 selber
als Angehöriger jener "Jüdischen Brigade" nach Deutschland gekommen.
Aus der Brigade rekrutierte sich die besonders skrupellose Gruppe
"NAKAM" (hebräisch für Rache).
Der jüdische Schriftsteller Yitzak Katzeneson sah in den Deutschen so
etwas wie Ungeziefer ein "verfaultes Verbrechervolk", "ein
abscheuliches Volk mit verseuchten Seelen, alle Millionen von ihnen
sollen erlöschen samt ihren Alten und ihren Jungen, ihren Frauen und
Kindern." Und in der zionistischen Zeitschrift "Dawar" hieß es: "unser
brennender Haß muß das deutsche Volk verfolgen... Rache, selbst wenn
sie alle umkommen, wenn sie alle verhungern und von Fremden regiert
werden."
Kein geringerer als Chaim Weizmann, damals Präsident der Zionistischen
Weltorganisation und später der erste Präsident des Staates Israel,
empfing den NAKAM-Anführer Abba Kovner. Weizmann, ein ausgebildeter
Chemiker, stimmte der "Vergeltung" zu und gab Kovner den
entscheidenden Tip, wie er in den Besitz des Giftes kommen könne. Auch
einen Geldgeber für die geplanten Verbrechen soll Weizmann vermittelt
haben.
Kovner reiste im Dezember 1945 nach Europa, in Uniform und mit
gefälschten Papieren an Bord eines Schiffs der Jüdischen Brigade. Im
Rucksack das Gift für Plan A (von dem Weizmann angeblich nichts wußte)
in Form von Milchdosen. Doch Kovner wurde noch während der Reise
verhaftet und seine Mitstreiter schütteten das Gift ins Meer. Die
Umstände sind bis heute nicht geklärt, Kovner glaubte fest an einen
Verrat, der die geplanten Racheaktionen verhindern sollte.
Die Mitglieder von Nakam wurden trotzdem aktiv. Sie reisten bereits im
September nach Deutschland. Durch das Verlorengehen des Giftes bei
Kovners Verhaftung trat Plan B in Kraft, Angriffe auf SS-
Internierungslager in Dachau und Weimar .
Zu einer Art Generalprobe kam es im April 1946 in Nürnberg-Langwasser.
Dort waren in einem US-Konzentrationslager zwischen 12000 und 15000
Deutsche inhaftiert, zumeist ehemalige Angehörige der Waffen-SS. In
einer Bäckerei gelang es den "Rächern", rund 3000 Brote für die
Internierten mit Arsen zu bestreichen. Rund 2000 Kriegsgefangene
erkrankten, davon Hunderte schwer, manche erblindeten. Es habe auch
einige hundert Todesopfer gegeben, rühmten sich die Täter noch nach
Jahrzehnten, doch läßt sich das nicht mehr beweisen. An der
Massenmordabsicht besteht kein Zweifel.
1946 konnte die Nürnberger Justiz der - sofort nach Palästina
geflüchteten - Täter nicht habhaft werden. Die Nürnberger
Staatsanwaltschaft leitete 1999 gegen zwei der in Israel noch lebenden
Tatverdächtigen ein Ermittlungsverfahren ein. Aus Israel war sogleich
zu hören, man denke -wie zu erwarten war- an keine Form der Amtshilfe.
Auch die Staatsanwaltschaft in Nürnberg zeigte sich bemerkenswert
lustlos. Am 8.Mai 2000, man beachte das Datum, wurde das Verfahren
eingestellt. Begründung: "Der gescheiterte Anschlag ist wegen
außergewöhnlicher Umstände des Falles verjährt."
Zwar verjähre Mord sowie versuchter Mord nach deutschem Recht nicht,
erläuterte Oberstaatsanwalt Klaus Hubmann: "Versuchter Mord kam hier
deswegen in Betracht, weil das unbemerkte Vergiften der für die
Lagerinsassen bestimmten Brote als heimtückisch im Sinne des Mord-
Tatbestandes gewertet werden konnte." Doch sei der Anschlag "nach
Abwägung aller Gesichtspunkte" als ein "Sonderfall" zu betrachten.
Wegen des "besonderen historischen Hindergrunds des Geschehens" sei
von "weiteren Ermittlungen abzusehen und das Verfahren einzustellen".
Juristen sind darüber einigermaßen fassungslos. Sie weisen darauf hin,
daß es im Strafgesetzbuch nirgendwo einen Passus gibt, der Morde und
versuchte Morde wegen "historischer Hintergründe" straffrei stellt. Es
wird vermutet, daß bei der Nürnberger Entscheidung politische
Einflüsse mitspielten. Deutsche Täter können jedenfalls mit solcher
Nachsicht nicht rechnen, auch nicht, wenn sie die damaligen
geschichtlichen Umstände geltend machen.
Einer der in Israel noch lebenden "Rächer" läßt sich heute gern nach
Deutschland einladen, um sich hier an Schulen als Versöhnungsvorbild
feiern zu lassen. Über seine "Vergeltungsaktionen" verliert er dabei
kein Wort. Unter den Zuhörern seiner Vorträge könnten die Nachkommen
von Deutschen sitzen, die damals nach einer Fahrradtour nicht nach
Hause zurückgekehrt sind... .