Fred
2021-02-09 18:14:24 UTC
Antworten
Permalink– zu Recht
Eine Studie offenbart die weit verbreitete Skepsis der
Deutschen hinsichtlich der Anschaffung eines Elektroautos.
Schaut man sich die Fakten an, sind die Zweifel berechtigt.
(...)
E-Autos sind (noch nicht) marktreif
Tatsächlich ist die Skepsis der Deutschen bezüglich einer
Anschaffung von Elektroautos – zumindest zum gegenwärtigen
Zeitpunkt – berechtigt:
* Es existiert tatsächlich noch immer kein flächendeck-
endes, engmaschiges Netz von Ladestationen in Deutschland
- und die Stecker der Anbieter sind für Fahrer anderer
Marken nicht kompatibel
* Als Folge davon und aufgrund von technischen Limitationen
der Ladesysteme dauern Ladevorgänge bei Elektroautos sehr
lange. Eine dreiviertel Stunde für eine „Volladung“ kann
als normal bezeichnet werden – ein massiver Nachteil gegen-
über dem Tankvorgang bei Verbrennern, welcher ein paar
Minuten in Anspruch nimmt
* Tatsächlich ist die Reichweite von E-Autos deutlich
geringer als bei Benzinern, Diesel-Fahrzeugen oder Hybrid-
autos - Untersuchungen zufolge liegt diese je nach Modell
zwischen 100 Kilometern (Smart Forfour EQ passion) und 450
Kilometern (Tesla Model X 100D). In allen Fällen ist dies
bedeutend geringer als bei vergleichbaren Fahrzeugen mit
Verbrennungsmotor (beim Smart Forfour Benziner liegt die
Reichweite beispielsweise zwischen 420 und 480 Kilometern,
die Reichweitevon Fahrzeugen der oberen Mittelklasse wie
dem Audi A6 oderdem 5er BMW liegt zwischen 900 und 1000
Kilometern - der Konkurrent von Tesla kommt damit nur
auf etwa halb so viel).
* Je kälter es ist, umso schwächer ist die Leistung
der Antriebsbatterie und die Reichweite schmilzt schnell
zusammen – ein Umstand, den FAZ-Redakteure kürzlich
anhand eines Selbstversuchs aufzeigten
* Elektroautos sind deutlich teurer als vergleichbare
Modelle mit Verbrennungsmotor. Wie die Wirtschaftswoche
berichtet, liegen die Mehrkosten bei etwa 50 Prozent.
* Zudem führen die extrem hohen Strompreise in Deutsch-
land dazu, dass die Kostenvorteile von E-Autos im Betrieb
immer stärker schmelzen. So kostete der Strom an Lade-
säulen der großen Anbieter im Jahr 2020 zwischen 38 und
52 Cent pro Kilowattstunde. Berücksichtigt man nun den
vom ADAC in einer aktuellen Untersuchung ermittelten
Verbrauch unter realen Bedingungen (zwischen 16 und 28
Kilowattstunden pro 100 Kilometer), gelangt man schnell
in den Kostenbereich eines Dieselfahrzeugs.
Auch die Zweifel an der Umweltfreundlichkeit sind angebracht:
* Der Bau der Antriebsbatterie ist extrem energieintensiv –
so energieintensiv, dass die meisten Elektroautos erst nach
etwa 5 bis 7 Jahren Betrieb eine positivere Energiebilanz
als Autos mit Verbrennungsmotor aufweisen , wie aus einer
ADAC-Studie zur Ökobilanz über den gesamten Lebenszyklus
hervorgeht
* Die Antriebsbatterie muss zudem im Gegensatz zu Motoren
nach 8 bis 10 Jahren ersetzt werden – was nicht nur sehr
teuer ist (siehe den Punkt Antriebsbatterie als Grund für
hohe Anschaffungspreise), sondern den gerade angesprochenen
enormen Ressourcenverbrauch erneut erforderlich macht.
* Der Wechsel der Antriebsbatterie kann zur Kostenfalle
werden. Medienberichten zufolge kostet ein Wechsel beim
Kleinwagen Nissan Leaf beispielsweise zwischen 10.000 und
22.000 Euro. Ein Daimler-Sprecher bezifferte die Kosten
gegenüber dem Magazin Focus auf zwischen 8.600 und 17.000 Euro.
* Der Betrieb des Elektroautos ist zudem nur dann wirklich
„umweltfreundlich“, wenn gewährleistet ist, dass 100 Prozent
des Stroms aus alternativen Energiequellen stammt. Wie das
Beispiel des deutschen Energiemixes im vierten Quartal 2020
zeigt, als Kohle der wichtigste Energielieferant war, kann
dies jedoch nie ganz gelingen#
* Die in der Antriebsbatterie verbauten seltenen Roh-
stoffe wie Lithium oder Kobalt stammen häufig nicht nur
aus problematischen Abbauregionen, sondern müssen wie das
Rohöl für die Verbrennungsmotoren auch mit hohem Ressour-
ceneinsatz aus fernen Kontinenten nach Deutschland impor-
tiert werden. Bemerkenswerterweise werden all diese Vor-
leistungen von der EU bei der Erstellung der „Klimabilanz“
von Elektroautos nicht berücksichtigt – diese wird einfach
kurzerhand bei „Null“ angesetzt
* Zuletzt sei angemerkt: Eine rasch zunehmende Umstellung
der Automobilindustrie auf E-Autos führt zwangsläufig zum
Verlust zehntausender, wahrscheinlich hunderttausender
Arbeitsplätze in Deutschland, wie aus Prognosen des
Verbands der Automobilhersteller hervorgeht. (..)
mehr:
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/508943/Die-Mehrheit-der-Deutschen-scheut-den-Kauf-eines-Elektroautos-zu-Recht
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